Willkommen im Vertikum
Neues Büro- und Geschäftshaus präsentiert sich als feingezeichneter Kopfbau
Im Herzen von Düsseldorf – genauer gesagt auf der Berliner Allee – ist im vergangenen Jahr ein neues Büro- und Geschäftshaus finalisiert worden: Das Vertikum bietet in zentraler Lage, zwischen Einkaufsboulevards, Johanneskirche und Martin-Luther-Platz, einen Nutzungsmix mit einem repräsentativen Laden, Büroräumen auf rund 4.000 m2 und eine schöne Dachterrasse. Dabei streckt sich das markante Gebäude, das mit seiner starken namensgebenden Vertikale ein zeitgemäßes Statement im Düsseldorfer Stadtbild setzt, auf neun Etagen Richtung Himmel, wodurch es einen kleinen Manhattan-Effekt erzielt. „Natürlich ist die Höhe hier mit neun Geschossen relativ, Düsseldorf ist nicht Manhattan und es will auch nicht vorgeben, das es etwas anderes als Düsseldorf ist. Und genau dafür steht das Vertikum mit großer Präsenz“, so Caspar Schmitz-Morkramer. Von der Freundlieb-Gruppe und der Convalor Projektpartner GmbH als gemeinschaftliche Projektentwickler beauftragt, wurde der Neubau vom Architekturbüro caspar., das als Sieger eines qualitätssichernden Verfahrens hervorgangen war, entworfen und realisiert. Das Vertikum präsentiert sich mit einer klassischen Gliederung: Indem der Sockel das Erdgeschoss und das erstes Obergeschoss zusammenfasst, gewinnt er durch die doppelte Höhe an Gewicht. Das Gleiche gilt für die Krone aus siebtem und achten Obergeschoss, die sich durch ein schwungvolles Zurückweichen von der Nachbarbebauung abhebt. Als schöner Nebeneffekt entsteht durch diesen architektonischen Kniff eine 115 m2 große Dachterrasse, die sich in einem geschützten Zwischenraum befindet. Bekleidet ist das Gebäude vom Sockel bis zur Attika mit einem Fassaden-Maßanzug aus Naturstein. Zu den weiteren Blickfängen gehören die massiven Rundplatten an den Gebäudeecken sowie die s-förmig geschnittenen massiven Pfeilerbekleidungen für die Fassade.
Als Generalmieter bezog die SMP Strategy Consulting die fünfte bis achte Etage und beauftragte ebenfalls caspar. mit der Entwicklung der Innenarchitektur, die eine coole, aber zugleich menschlich-wohnliche Atmosphäre entstehen lassen sollte. Den New-Work-Prinzipien folgend finden sich auf den Büroetagen Angebote zum zeitgemäßen Arbeiten: alleine oder zu zweit im gläsernen Zellenbüro, an großen Workbenches im Open Space, in der Phone Box oder ganz informell in der Teeküche. Mit gerundeten Ecken zitieren die Schreinermöbel aus dunkel gebeizter Eiche die charakteristische Formensprache der Architektur. Das Erdgeschoss bietet Platz für den Showroom des italienischen Möbelherstellers Minotti. Zudem ist hier auch eine Fahrradgarage mit 44 Stellplätzen untergebracht. Auf eine eigene Tiefgarage konnte hingegen dank des dichten ÖPNV-Netzes ganz verzichtet werden, so dass die sonst üblicherweise auf dem Dach aufgestellte Haustechnik im freibleibenden Kellerraum untergebracht werden konnte.
Fotos:
caspar./HGEsch
www.studiocaspar.com
www.hgesch.de
(Erschienen in CUBE Düsseldorf 02|24)