Der Kontrast wirkt belebend

Das alte Stellwerk und der Neubau verdoppeln die ursprüngliche Nutzfläche und bilden ein stimmiges Ensemble, in dem die Verwaltung sowie eine Werbeagentur Einzug gefunden haben.

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Vier Jahre sollte es von den ersten Gesprächen dauern, bis die Humanitas Pflegedienste ihr neues Domizil auf dem UNESCO Weltkulturerbe Zollverein beziehen konnten. Für Inhaber Thomas Pilgrim war dies eine Zeit der intensiven Erfahrungen und Herausforderungen mit der für Zollverein zuständigen Oberen Denkmalbehörde Düsseldorf, der Stiftung Zollverein, Architekten und Handwerkern, die letztlich zu einem gelungenen Ende fanden: Das alte Stellwerk und der durch ein gläsernes Treppenhaus verbundene Neubau verdoppeln die ursprüngliche Nutzfläche auf nunmehr 600 m² und bilden ein stimmiges Ensemble, in dem die Verwaltung sowie eine Werbeagentur Einzug gefunden haben.

Nicht mit der Planung, jedoch mit der Umsetzung war der Bocholter Architekt Werner Tepasse betraut. Im Bestandsgebäude sollte der ursprüngliche Zustand des denkmalgeschützten Hauses so weit wie möglich beibehalten werden, wobei Zugeständnisse bei der Aufteilung gemacht wurden, damit sie den räumlichen Bedürfnissen des Pflegedienstes entsprechen. Das Büro des Inhabers befindet sich in einem turmartigen Glasaufbau im obersten Stockwerk, in dem einst der Stellwerker saß und das eine fantastische Sicht über das Zollvereingelände bietet. Eine Etage tiefer ist im einstigen Postversandhaus der große Besprechungsraum untergebracht, in dem die Abtrennung zu einer kleinen Nische detailgetreu restauriert wurde, in der sich nunmehr eine Mini-Küche befindet. Starke Überzeugungskraft musste indes aufgebracht werden, um die Genehmigung zu erhalten, die tiefen Fensterbänke anstelle des vorhandenen schwarzen Kunststoffbelages aus schwarzem Schiefer machen zu dürfen. Die roten Stahlfenster sind solchen aus Aluminium gewichen und der Fußboden ist nach aufwendiger Restaurierung original erhalten geblieben. Jede Fliese wurde von Bitumen befreit, einzeln abgeschliffen und neu verlegt. Dank vieler Details wie Kauenkörben und selbst gefertigten Accessoires aus alten Stahlrohren kann Thomas Pilgrim zudem witzige kleine Geschichten erzählen.

Der moderne, quaderförmige Neubau aus Beton mit seinen großen Glasfronten setzt ganz bewusst einen Kontrapunkt. Im Inneren bleiben die Betonwände unverputzt und der schöne Farbton des Eichen-Vollparketts fügt eine warme Note hinzu. Auf die zum Grundstück gehörende Schiene soll noch ein alter Waggon gestellt werden, doch auch jetzt schon zieren Relikte der Bergbauvergangenheit das Gelände. Das Konzept für die Außenanlage hat Torsten Schmidt erstellt, der die rechteckigen Leuchtstelen mit LED Galaxy light ausgestattet hat, das den Backstein der historischen Fassade warm anstrahlt und im Bereich der Parkplätze das Licht asymmetrisch verteilt.

www.architekt-tepasse.de
www.humanitas.de

Fotos:

Humanitas
Stiftung Zollverein
Karin Freislederer 

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