Nachhaltig Raum schaffen
Aufstockung einer Blockrandbebauung in Duisburg
In Zeiten des Klimawandels ist die städtebauliche Nachverdichtung eine sinnvolle Maßnahme, um nachhaltig neuen Wohnraum zu schaffen. Ein Bauherr in Duisburg ließ deshalb sein viergeschossiges Mehrfamilienhaus um zwei Geschosse aufstocken – ansprechender, aber bezahlbarer Wohnraum sollte entstehen. Trotz engem Kostenrahmen erweiterten Smyk + Fischer Architekten das Gebäude in dichter Blockrandbebauung um einen Baustein, der sich sehen lassen kann.
Die beiden neuen Geschosse liegen wie ein eigenständiger Baukörper über dem Bestand. Die voll verglasten Fassaden vermitteln Leichtigkeit und lassen den Blick über die Stadt bis in den Duisburger Innenhafen schweifen. Auf der Hofseite blickt man sowohl über den weitläufigen Innenhof als auch über den Block hinaus. Gerahmt wird diese Aussicht von der umlaufenden, vorgehängten Metallfassade. Die hochwertige, reduzierte Material- und Farbwahl im Bereich der Fassade unterstreicht die Idee des Rahmens. Filigrane Glasbrüstungen maximieren die Belichtung und den Ausblick. „Die Aufstockung wurde in Holzrahmenbauweise realisiert. Das war sowohl von der statischen Belastbarkeit des Bestandsgebäudes als auch aus Gründen der Baustellenlogistik am sinnvollsten“, erklärt Architekt Patrick Fischer. Obwohl die Planung in Holzrahmenbauweise deutlich aufwendiger sei, sei sie im Sinne der Nachhaltigkeit insbesondere im Bereich von städtebaulichen Nachverdichtungen eine gute Option. Der Innenausbau erfolgte komplett in Trockenbauweise und entspricht einem einfachen bis mittleren Standard. Die beiden neu entstandenen Maisonette-Wohnungen sind in Weiß- und Holztönen gehalten und ermöglichen ein „Durchwohnen“ in der unteren Ebene mit einer komplett offenen Sichtachse von der Küche, in der man die Morgensonne genießen kann, bis in den Wohn-Essbereich, der die Abendsonne hereinlässt. Die obere Ebene beherbergt zwei Zimmer mit vollverglasten Fassaden sowie ein Bad mit Oberlicht. Die unbelichteten Kernzonen beherbergen die Nebenräume wie Bad, WC und Abstellkammer. In den hochwertig ausgestatteten Loggien setzt sich das Fassadenmaterial fort und wird von dunklen WPC-Dielen ergänzt. Um auch einen Mehrwert für die Bewohner der Bestandswohnungen zu erzielen, wurden das Treppenhaus, die Wohnungstüren sowie die Loggien ihrer Wohnungen renoviert und die Außenanlagen umgestaltet.
(Erschienen in CUBE Ruhrgebiet 02|19)