Wohnen in der Innenstadt
In der Essener Weststadt entstand erschwinglicher und wertiger Wohnraum
In unmittelbarer Innenstadtnähe sind in der Essener Weststadt 100 Wohnungen entstanden. a + m Architekten Ingenieure aus Köln haben für den Bauherrn, die LEG NRW, auf einem rund 5.000 m² großen Areal des einstigen AEG Kanis-Geländes einen unterkellerten U-förmigen Baukörper mit insgesamt sechs Treppenhäusern und einer Tiefgarage geplant. Dieser schließt an ein Bürogebäude an, so dass beide gemeinsam einen Block mit großem Innenhof bilden.
Um ein städtebaulich harmonisches Gesamtbild zu erzielen, orientiert sich die Gestaltung an der umgebenden Architektur und der Höhe des Bürogebäudes. Zur Auflockerung der Fassade der sechs geradlinigen und fünfgeschossigen Baukörper weisen sie Rücksprünge in verschiedenen Ebenen, Laubengänge und ein Staffelgeschoss auf. Straßenseitig hebt sich das Erdgeschoss mit einer ortsüblichen bräunlichen Klinkerfassade von den weiß verputzen Obergeschossen ab und nimmt wiederum Bezug auf die umgebende Bebauung. Die aufgebrochenen Gebäudeecken knüpfen an klassische Vorbilder, wie den Krupp‘schen Siedlungsbau der 1910er- und 1920er-Jahre, an. Der vor Lärm komplett geschützte Innenhof ist von allen Treppenhäusern aus erreichbar. Mit seinen Pflanzen, Bänken, Spielflächen und einer Boulebahn bietet er den Bewohner:innen eine hohe Aufenthaltsqualität. Begrünt sind weiterhin die nord- und südwestlichen Vorgärten des Gebäudeensembles sowie das Dach. „Es galt, den Schallschutz zu den Gewerbeflächen nach Westen und den Verkehrslärm der Frohnhauser Straße zu gewährleisten, was wir bei einigen Häusern beispielsweise durch die Gestaltung der Grundrisse mit Ausrichtung der Wohnräume zum Innenhof und durch bewegliche Glaselemente in den Loggien der Eckwohnungen in Haus fünf gelöst haben“, erläutert Projektleiterin Gabriele Bertram. Die 100 Eineinhalb- bis Vierzimmerwohnungen sind zwischen 43 und 101 m² groß und mit Vinyl-Design-Boden ausgestattet. Teilweise sind sie rollstuhltauglich. Die Treppenhäuser sind mit Betonwerkstein gestaltet. Energetisch versorgt wird das Gebäude über Fernwärme und auf dem extensiv begrünten Dach ist die Vorrichtung für eine PV-Anlage installiert. In der Tiefgarage befinden sich 78 Pkw-Stellplätze, weitere 17 sind im Freien untergebracht. Stellplätze für Fahrräder und Lastenräder befinden sich im Bereich der Tiefgarageneinfahrt.
Fotos:
a + m architekten
(Erschienen in CUBE Ruhrgebiet 03|24)