Jedes Stück ein Unikat
Gucci Buxbaum fertigt Kleinserien aus Porzellan
Eigentlich war Gucci Buxbaums Weg bereits vorgezeichnet: Die gebürtige Österreicherin entstammt einer Keramikerdynastie und hätte in die Fußstapfen ihrer Großväter und ihres Vaters treten können. Doch sie wählte ihren eigenen Weg und studierte zunächst Bildhauerei an der Kunstschule Wien. Nach diversen beruflichen Abstechern – etwa in die Produktion von Werbefilmen – zog es sie 2014 nach Dortmund, der Liebe wegen. 2019 gründete sie hier die Porzellan Manufaktur „Peng“. In ihrem Atelier entstehen Kleinserien aus Porzellan. Jedes Stück ist ein handgefertigtes Unikat. Gucci Buxbaum setzt auf ein minimalistisches Design und arbeitet mit wenigen Grundformen, die unterschiedliche Wandstärken besitzen. Auch die Farbwahl ist reduziert, zum Einsatz kommt vorwiegend weiß. Akzente setzen kleine Dekore z. B. in Schwarz oder Blau. Bei der Serie „Wooden Lines in Black“ wird das schwarze Dekor mit einem Stöckchen aufgetragen. Anders als bei einem Pinsel lässt sich dabei die Farbmenge nicht wirklich bestimmen. So werden die Linien mal länger und mal kürzer. Beim Herstellungsprozess nehmen auch äußere Faktoren immer großen Einfluss: Temperatur und Luftfeuchte ändern sich im Atelier z. B. zu den unterschiedlichen Jahreszeiten. Jedes Werkstück entwickelt sich daher ganz individuell. Ein sehr spannender Prozess, der für die Künstlerin immer auch Überraschungen bereit hält. Manchmal wird die Form anders als gedacht – oder das Werkstück zerbröselt zu Staub. Nach dem ersten Brennen werden die Teller, Schalen, Boxen und Vasen geschliffen, bemalt oder verziert. Nach dem Auftragen einer transparenten Glasur geht es dann noch einmal in den Ofen. Erst dann sind die Produkte einsatzbereit für den täglichen Gebrauch.
Fotos:
Alina Beck
Nick Harwart
www.nickharwart.com
(Erschienen in CUBE Ruhrgebiet 02|23)