Gläserne Skulptur mit Gehirn
Das würfelförmige Gebäude wirkt von außen wie eine abstrakte, moderne Skulptur. In der gefalteten Fassade aus Glas spiegelt sich kaleidoskopartig die Umgebung.
Mit dem nach drei Jahren Bauzeit fertiggestellten Bürogebäude cube berlin erhält die wachsende Europacity direkt auf dem Washingtonplatz am Berliner Hauptbahnhof ein weiteres spektakuläres Architekturhighlight und ganz Berlin eine neue Ikone. Das vom renommierten Büro 3XN aus Kopenhagen geplante würfelförmige Gebäude wirkt von außen wie eine abstrakte, moderne Skulptur. In der gefalteten Fassade aus Glas spiegelt sich kaleidoskopartig die Umgebung. Je nach Lichteinfall verändert sich so das Aussehen des Gebäudes ständig. Durch dynamische Einschnitte in der Fassade entstehen auf den zehn Obergeschossen Terrassen für die Mieter. Die Einschnitte verlaufen jeweils über eine ganze Gebäudeseite, wobei die Himmelsrichtung von Stockwerk zu Stockwerk wechselt. Die ebenfalls skulptural gestaltete Dachterrasse bietet zusätzliche Nutzungsmöglichkeiten und ermöglicht Blicke über ganz Berlin. Während die zehn Obergeschosse und die Dachterrasse ausschließlich den Büromietern vorbehalten sind, sollen im Erdgeschoss auf einem Großteil der Fläche ein öffentlich zugänglicher Marktplatz mit vielfältigen gastronomischen Angeboten entstehen.
Der cube berlin ist als sogenanntes „Smart Commercial Building“ entwickelt. Ziel dieser prototypischen Entwicklung war es, den Betrieb des Gebäudes durch den Einsatz von vernetzter, digitaler Technik effizienter zu gestalten und gleichzeitig den Mietern zusätzliche Services anzubieten. Zentrales Bedienelement ist dabei das eigene Smartphone: Alle für die Mieter relevanten Funktionen können über eine eigens entwickelte Gebäude-App bedient werden. Die Besonderheit liegt in der Vernetzung der einzelnen Bausteine in einem zentralen System – dem sogenannten Brain. Dabei handelt es sich um ein selbstlernendes System, das die vielfältigen Daten, die durch Sensoren geliefert werden, auswertet. Die Sensoren erfassen sowohl Informationen aus der Umwelt als auch aus dem Verhalten und den Gewohnheiten der Mieter. Über die App erfolgt beispielsweise der schlüssellose und berührungsfreie Zutritt zum Gebäude. Schon bei Annäherung erkennt das System den Mieter und öffnet diesem automatisch die Tür.
Fotos:
Adam Mørk und Andreas Muhs für CA Immo
(Erschienen in CUBE Berlin 01|20)