Unkonventionell und innovativ

60 Personen hatten sich für dieses Bauvorhaben zusammengefunden und für die insgesamt 22 Wohnungen ihre individuellen Bedürfnisse und Wünsche in die Gestaltungsdebatte eingebracht. Das Ergebnis weist viele Besonderheiten auf.

10-_Fassade-A4-300dpi-by-Andreas-Meichsner_15_700pixel

Meist ist es problematisch und langwierig, ein Baugruppenhaus zu entwickeln, weil so viele Parteien mitentscheiden. So war es auch hier – doch es hat sich gelohnt. 60 Personen hatten sich für dieses Bauvorhaben zusammengefunden und für die insgesamt 22 Wohnungen ihre individuellen Bedürfnisse und Wünsche in die Gestaltungsdebatte eingebracht. Das Ergebnis weist viele Besonderheiten auf: Zunächst ist vom Standort Malmöer Straße aus bereits erkennbar, dass es sich eigentlich um zwei Häuser handelt, die zusammengehören, aber äußerlich und im Innern deutliche Unterschiede aufweisen: Die Fassade ist in der linken Hälfte durch schmale durchgehende Gänge und versetzte Balkone gekennzeichnet. An gespannten Drähten ranken sich Glyzinien empor – ein wunderbarer blau-violetter Blütenvorhang im Sommer. In der rechten Haushälfte gibt es bodentiefe Fenster und Loggien. Links sind die Wohnungen doppelgeschossig, rechts eingeschossig und durchgesteckt über die gesamte Gebäudetiefe. Auf der Rückseite ist die Fassadengestaltung ebenfalls divers: Die nun linke Hälfte ist holzverschalt und hat teilweise Balkone, die rechte Seite weist die Besonderheit auf, dass die Wohnungen über Laubengänge vom einzigen Treppenkern aus erreichbar sind. Es wird kein Platz durch ein zweites Treppenhaus vergeudet, was der Größe der Wohnungen zugute kommt. Die Laubengänge fördern sowohl die Kommunikation und dienen zudem als Freiraum außen mit Ausrichtung auf den Innenhof mit Kinderspielplatz. Die Räume der oberen Etage (Küche und Wohnen) liegen um zwei Stufen (38 cm) höher als der Laubengang. Dadurch wird der Einblick in die Privaträume der Wohnungen am Laubengang minimiert. Die Fenster haben innen eine Brüstungshöhe von 1,25 m – ideal für die Küchen, die sich davor befinden. Großzügige Fensteröffnungen wurden dadurch möglich, anders als die kleinen Oberlichtfenster, die gemeinhin mit Laubengangerschließung assoziiert werden.

Die Wohnungen sind ungewöhnlich und gut durchdacht: Man betritt vom Laubengang aus das obere Geschoss der Wohnung, in dem sich Wohnen, Kochen und Essen abspielt. Sanitär- und Schlafräume liegen im unteren Teil der doppelgeschossigen Wohnungen. Über eine schmale Treppe gelangt man in den unteren privaten Bereich der Wohnung. Der Zuschnitt der durchgesteckten Wohnung in Haus 2 hat mit seinen 25 m eine enorme Tiefe. Der Grundriss ist hier wie folgt zoniert: Das Wohnen spielt sich im Westen ab, mittig liegt die Küche und ein Flur führt zu den einzelnen Zimmern im östlichen hinteren Teil. Gemeinschaftsflächen gibt es im 1. Obergeschoss zu Versammlungszwecken oder festlichen Anlässen, zudem einen Second-Hand-Laden samt Kieztreff im Erdgeschoss. Tiefgaragenplätze für Autos? Fehlanzeige. Aber sehr wohl gibt es eine Tiefgarage für Fahrräder!

www.c-wagner.de

Fotos:

Andreas Meichsner
www.andreasmeichsner.de

(Erschienen in CUBE Berlin 01|21)

 

Nothing found.

Entschleunigung inklusive

Feriensuiten in altem Gehöft vereinen traditionsreichen Charme mit modernem Komfort

EIN ZUHAUSE MIT SEELE

Ausgewählte Materialien und kuratierte Details formen einen Ort der Ruhe mitten in der Stadt

Ästhetische Meereswelt

Wandverkleidung erkundet die Meerfeswelt als sinnliches Erlebnis

Stilvoll unterm Dach

Dachgeschossausbau mit Dachterrasse in historischem Stadthaus

Nothing found.

041_Fassade_210915_DSF1005_neu_15_700pixel

Alte Pracht wiederhergestellt

Ehemalige Schau- und Verkaufsräume originalgetreu erneuert

13192_Mauerstraa-e_hieplerbrunier_106_crop_15_700pixel

Im Wandel der Zeit

Enorme planerische und logistische Herausforderungen bei der Umwandlung zweier historischer Gebäude

01-Architektur_Ansicht-Museumsplatz-C-Sebastian-Wells_15_700pixel

Lebensader Erdgeschoss

Das Metropolenhaus am Jüdischen Museum mit Kulturplattform feldfünf

_1058160_10_700pixel

Fürs 21. Jahrhundert ertüchtigt

Umfassende Modernisierung, Instandsetzung und Erweiterung einer „Oberschule“

Wie neu geboren

Mit wenigen Eingriffen wurde ein altes Bauernhaus wieberbelebt

Sitzler_11_19_700pixel

Neubelebte DDR-Schönheit

Revitalisierung eines 1970er-Jahre-Apartments in der Leipziger Straße

210305_up_berlin_jasper-arch_DSC1611-C-Nils-Koenning_15_700pixel

Fang das Licht

Aus einem Kaufhaus wird ein moderner Workingspace mit Gastronomie und Verkaufsflächen

Augen und Sinne lernen mit

Erweiterungsbau der Verwaltungsakademie in Moabit