Lebensader Erdgeschoss

Das Metropolenhaus am Jüdischen Museum mit Kulturplattform feldfünf

01-Architektur_Ansicht-Museumsplatz-C-Sebastian-Wells_15_700pixel

Die innovativen Bauprojekte, die auf den Parzellen rund um der ehemaligen Blumengroßmarkthalle – die heutige Akademie des Jüdischen Museums – entstanden, haben in ihrer Einzigartigkeit sogar international Aufsehen erregt. Nicht der Höchstbietende bekam den Zuschlag bei der Vergabe der Grundstücke, sondern man ließ kreativen und sozialen Konzepten den Vortritt. Im Rahmen des Konzeptverfahrens erhielt das Metropolenhaus am Jüdischen Museum als Bauherr den Zuschlag, für die Planung verantwortlich zeichnen die Architekten Benita Braun-Feldweg und Matthias Muffert von bfstudio-architekten. Der neu geschaffene Fromet-und-Moses-Mendelssohn-Platz bildet das Kernstück für das Nutzungskonzept des Metropolenhauses, bei dem das Erdgeschoss die Hauptrolle spielt.

Das Haus vermittelt in seiner Gestaltung zwischen den städtebaulichen Maßstäben der umliegenden Gebäude – groß zum Platz, kleinteilig zur Straße. Geschosshohe Panoramafenster und langgestreckte Loggien erlauben Einblicke und Ausblicke. Rückseitig nimmt das Haus Bezug zum angrenzenden Besselpark. Unterschiedlich lange Parzellenbänder erstrecken sich im Garten und entlang des Hauses, werden zum Dach, formen Fassaden und vermitteln zwischen Platz und Park. Das Gebäude greift zwei historische städtebauliche Achsen auf: Ein kurzer straßenbegleitender Teil an der Markgrafenstraße biegt spitzwinklig auf den Mendelssohn-Platz ab und wird hier von einem fast 70 m langen Riegel fortgesetzt. Das Erdgeschoss lebt und ist nicht, wie oft üblich, ebenfalls mit Wohnungen belegt.

Das Nutzungskonzept „Aktives Erdgeschoss“ folgt dem Grundsatz „Privateigentum finanziert Gemeinwohl“ und der zentralen Frage: „Was kann das Haus dem Quartier geben?“. Das 1.000 m² große Erdgeschoss wird von den Käufern der 37 Wohnungen, der drei Wohn- und Gewerbemaisonettes und der sieben Studios für Kreativgewerbe querfinanziert: Die Eigentümer sichern die ökonomische Basis des Kultur- und Gewerbekonzeptes, des kreativen Freiraums für die Allgemeinheit und übernehmen langfristig Verantwortung für eine nachhaltige Stadtentwicklung. Damit steht das Projekt für die Sozialverpflichtung des Eigentums. Die Maxime lautet: Nachbarschaft gestalten – über kleinteilige Läden, Gastronomie und nicht-kommerzielle Projekträume mit der Kulturplattform feldfünf. Diese kuratiert 40 Prozent der Erdgeschossflächen zu einem Mietzins von maximal 6 Euro/m2.

Seit Sommer 2018 etabliert feldfünf einen Ort für temporäre Ausstellungen, Workshops und kreative Formate – im Sinne einer nachhaltigen und sozialen Stadtteilentwicklung.

www.bfstudio-architekten.de

Fotos:

Sebastian Wells
www.sebastianwells.de
Rainer Gollmer
Nils Koenning
www.nilskoenning.com

(Erschienen in CUBE Berlin 04|20)

Nothing found.

Entschleunigung inklusive

Feriensuiten in altem Gehöft vereinen traditionsreichen Charme mit modernem Komfort

EIN ZUHAUSE MIT SEELE

Ausgewählte Materialien und kuratierte Details formen einen Ort der Ruhe mitten in der Stadt

Ästhetische Meereswelt

Wandverkleidung erkundet die Meerfeswelt als sinnliches Erlebnis

Stilvoll unterm Dach

Dachgeschossausbau mit Dachterrasse in historischem Stadthaus

Nothing found.

VSP_2019_1240_by_viktor_strasse2_42_700pixel

Symphonie in Schwarz

Selten geworden: Ein luxuriöses Einfamilienhaus in der Hauptstadt

IMAG5938_15_700pixel

Wie im Urlaub

Dachterrasse in Kreuzberg entwickelt inmitten von Baumwipfeln eine maritime Atmosphäre

220628_LNX_0105_crop_15_700pixel

Neues Heim für Kunst und Sammler

Aus zwei kleinen Dachwohnungen wurde eine große

20200425-_C1A6325b-fin_15_700pixel

Wechselhafte Geschichte

Neuer und letzter Erweiterungsbau des Ministeriums für Arbeit und Soziales

5679_0013_-R-RolandHalbe_15_700pixel

Locker und leicht

Neues Büro-Business Center schließt und akzentuiert Ecke am Prenzlauer Berg, Sichtbeton

190923MUHS_94_15_700pixel

Wohnen im Wald

Am Tiroler Damm entstanden von 2015 bis 2019 fünf Wohnhäuser mit insgesamt 95 Wohnungen.

OTTI-Gartendenkmal-R_2016-001_OO_300_intern_15_700pixel

Kleiner Tiergarten

Die neueste Umgestaltung erfuhr der Ottopark im Sinne einer zeitgemäßen Erneuerung. Latz + Partner gewann den Realisierungswettbewerb aufgrund seines…