Der neue Himmel über Berlin

Das Informations- und Besucherzentrum in Tempelhof ist eröffnet

Im Jahr 2008 wurde der für Berlin einst so wichtige Flughafen Tempelhof geschlossen. Seither ist viel passiert. Zahlreiche Nutzungspläne wurden verworfen, bis ein Bürgerbegehren 2014 durchsetzte, dass das vier Millionen  Quadratmeter umfassende Gelände als „Tempelhofer Park“ erhalten bleiben konnte. Dieses umfasst die denkmalgeschützten Hangars sowie das Halbrund des monumentalen Flughafengebäudes, 1935 im Auftrag des Reichsluftfahrttministerium von Ernst Sagebiel im neoklassizistischen Stil erbaut.

Vorgesehen war zudem, den Kopfbau West zum Informations- und Veranstaltungsort umzubauen, den Tower zu öffnen und eine Aussichtsfläche auf dem Dach zu bauen. Hierfür wurde 2016 ein europaweiter Wettbewerb ausgelobt, bei dem das Architekturbüro mlzd aus Biel und Berlin den 1. Preis erlangte. Nun, sieben Jahre später ist das Besucherzentrum fertig. Mitte August fand die feierliche Eröffnung statt. Die baulichen Maßnahmen sind so angelegt, dass späteren Nutzungsoptionen nichts im Wege steht. Der Neu-Ausbau legt sich wie eine Spange über das Bestandsgebäude und bildet dessen westliches Ende. Durch die ehemalige Eisenbahndurchfahrt wird das Gebäude betreten. Von dort aus führt ein Aufgang zum eigentlichen Zugang im ersten Obergeschoss. Hier öffnet ein großes auskragendes Schaufenster den Blick nach draussen und es gelangt genügend Tageslicht ins Innere. Die Architekten legen Wert drauf, zu betonen, dass dies die einzige von aussen sichtbare bauliche Intervention am Bestandsgebäude ist. Die nie ganz ausgebaute Haupttreppe im westlichen Kopfbau würde heutigen statischen Anforderungen nicht mehr genügen. Sie wird durch eine eingehängte Treppe ersetzt, die allein schon ein spektakuläres Detail ist. 

Während für die Stockwerke 1–5 Büronutzung vorgesehen ist, wurden das 6.–7. Obergeschoss zu einem Veranstaltung- und Ausstellungsort umgebaut. Hier findet eine Dauerausstellung zur Geschichte des Flughafens statt, die von Zeit zu Zeit durch Wechselausstellungen ergänzt wird. Die zweite Attraktion ist die mit abgetreppten Holzdielen realisierte Dachterrasse auf dem verglasten ehemaligen Tower. Von hier aus hat man einen sensationellen 360-Grad-Rundumblick über das Tempelhofer Feld und über die Stadt Berlin.

www.mlzd.eu

Fotos:

Andreas Tschersich
www.tschersich.ch

(Erschienen in CUBE Berlin 03|23)

 

Nothing found.

Farbe muss nicht bunt heißen

Atmosphäre im Stadtraum, der Architektur und im  Innenraum wirkt auf das menschliche Wohlbefinden

Harmonischer Dialog

Neuer Baustein einer Waldorfschule im Sinne anthroposophischer Architektur

Freundlicher Schrein

Sanierung, Umbau, Erweiterung und Öffnung des Medizinhistorischen Museums

Funktions- und Landschaftsbezug

Firmengebäude mit Verwaltung und Lagerlogistik orientiert sich zum Naturschutzgebiet

Nothing found.

03-Laubengang-und-Maisonetten-2500x1875px-by-Eric-Tschernow_15_700pixel

Lebensart durch Gemeinschaft

Ein queeres Wohnhaus mit Etagenwohngemeinschaften

c_undjurekbru-ggen-kosa_6_15_700pixel

Das Jahreszeitenhaus

Mal größer, mal kleiner – ein Haus, das je nach Witterung wächst oder schrumpft

graef_kade_10853-1_15_700pixel

Raum im Raum

Den Raum strukturieren die Planer nicht durch Wände, sondern durch die Unterbrechung der Blickachsen.

GRAFT_Gruendungspartner_c_Pablo-Castagnola_10_700pixel

The singing architects

Mehr bauend als singend: Graft – eine Erfolgsgeschichte