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Neuer Bodenbelag in der Wiener Straße
Wer früh morgens unterwegs ist, wenn der Trubel in der Wiener Straße noch nicht gestartet hat, wird es längst bemerkt haben: In der Fußgängerzone wurde auf einer Gesamtfläche von annähernd 8.000 m² der Bodenbelag erneuert. Realisiert wurde das Konzept vom Wiener Büro Clemens Kirsch Architektur, das 2017 in einem Architektenwettbewerb als Sieger hervorging.
Unter dem Motto „Less is more – Freiheit durch Reduktion“ wählten die Architekten ein Belagsmuster, das sich in Farbe, Form und Proportion in die bestehende Stadtstruktur einfügt und auf edle und angenehme Weise den öffentlichen Raum aufwertet. Das subtil differenzierte Muster besteht aus unterschiedlichen kleinformatigen Betonplatten in drei Grautönen. Lange, schmale Streifen in den entsprechenden Grauabstufungen wechseln sich ab und kennzeichnen in Nord-Südrichtung das fußläufige Erscheinungsbild der Wiener Straße. In den Nebengassen wurden entsprechende Querstreifen in zwei Grautönen ausgeführt. „Das Konzept der farblich verschieden abgestuften Längs- und Querstreifen gibt langen und breiten sowie engen Straßen eine Frische und Lebendigkeit, ohne unruhig zu wirken“, erläutert Architekt Clemens Kirsch seine Entwurfsidee. „Bei der Verwendung von Betonstein war uns zudem wichtig, dass der Stein nicht ‚stumpf‘ wirkt, sondern die Oberfläche eine Tiefe und Struktur aufweist“, so Clemens Kirsch weiter.
In der Neugestaltung wurde ferner die Einmündung in den Johannes-von-Nepomuk Platz mit der Kirche St. Peter an der Sperr als erweiterter Platzraum berücksichtigt. Neben dem Bodenbelag ergänzen Bäume in Verbindung mit Sitzgelegenheiten die neue Aufenthaltsqualität. Im Zentrum des Johannes-von-Nepomuk Platz laden eine lange Bank, ein bodenebenes Wasserspiel sowie schattenspendende Platanen Stadtbewohner, Spaziergänger und Touristen zum Verweilen und kommunikativen Austausch ein. Abgerundet wird die ganzheitliche Neugestaltung durch ein infrastrukturelles Angebot mit einem durchgängigen taktilen Leitsystem, Sitzgelegenheiten, Infotafeln, Fahrradständern und Abfalleimern.
www.clemenskirsch.at
Fotos:
Andreas Hafenscher
www.hafenscher.at