Reich an Kontrasten
Gelungene Ergänzung eines Altbaus aus den 30er Jahren
Sieben Monate dauerte die Planungszeit, doppelt so lange die Bauzeit – doch dann war es soweit: Die junge Familie konnte ihr neues Domizil beziehen, das ein gelungener Mix aus Alt und Neu ist. „Bei dem bestehenden Gebäude handelt es sich um ein Haus aus den 30er Jahren“, erzählt Markus Mucha. „Genauer gesagt, um eine sogenannte Kaffeemühle.“ Ein Spitzname für zweigeschossige quadratische Häuser mit Zeltdach. Dieses Haus wurde vollständig saniert und um einen modernen Anbau erweitert. „Keine einfache Sache, da der Anbau lediglich 5,90 m breit sein durfte“, weist der Architekt auf eine der zahlreichen Herausforderungen hin. Eine andere fand sich in dem Wunsch der Bauherren, ein Carport für zwei Fahrzeuge auf dem Grundstück unterzubringen. Außerdem sollte das Erdgeschoss an den rund 1,60 m tieferliegenden Garten angeschlossen werden.
Der Entwurf sah vor, aus den drei Gebäudeteilen – Altbau, Neubau und Carport – einen gefassten Garten- und Terrassenbereich entstehen zu lassen. Ein weiterer Leitgedanke war es, die Wohnbereiche im Erdgeschoss, den Wünschen der Bauherren entsprechend, ebenerdig an Terrasse und Garten anzubinden. Dabei sollte sich der Anbau mit seiner Fassade als Kontrast zum Altbau absetzen, während im Inneren beide Bereich möglichst nahtlos ineinander übergehen sollten. Umgesetzt wurden die Entwurfsideen, indem der lange, schmale Anbau das Grundstück nach Osten hin abgrenzt und so vor Einblicken aus der sehr hohen Nachbarbebauung schützt. Ebenfalls blickgeschützt ist der nach Südwesten ausgerichtete Terrassen- und Gartenbereich, der zwischen den beiden Baukörpern entstand. „Das Problem der unterschiedlich hoch liegenden Wohn- und Freibereiche wurde durch mehrere, jeweils 40 cm versetzte Ebenen gelöst. „Zusätzlich haben wir die Gartenebene angehoben“, erklärt Markus Mucha.
Nach Beendigung der Arbeiten präsentieren sich die Gebäude als ein sehr schönes Wechselspiel zwischen kleinteiligem Altbau mit Lochfassade und dem Neubau mit offenen, hohen Räumen und einer großzügigen Glasfassade. Entsprechend sind auch die Nutzungen verteilt: Während sich im Altbau ein introvertierter Wohnbereich mit offenem Kamin als anheimelnder Rückzugsort befindet, ist der sehr helle und hohe Essbereich, der sich zur Terrasse hin öffnet und als zentraler Treffpunkt dient, im Anbau untergebracht. Einen optisch spannenden Kontrast bilden die Putzfassade mit Holz-Klappläden des Altbaus und die moderne Holz-Glas-Fassade des Anbaus.
Doch nicht nur von außen, auch im Innenbereich zeichnet sich das Haus durch das Spiel mit Gegensätzen aus. Hier sorgen sorgfältig ausgewählte Materialien für den gleichen Effekt. „Beispielsweise haben wir die weiße, minimalistische Küche um einen Esstisch aus 400 Jahre alten Eichendielen ergänzt“, erzählt Mucha. Darüber hinaus wurden exklusive Einbauleuchten mit improvisierten Pendelleuchten kombiniert.
www.markusmucha.de
Architekten:
Architekturbüro Mucha
www.markusmucha.de
Küche:
Jörg Sprecher Bulthaup
www.sprecher.bulthaup.de
GaLa Bau:
Sievers Garten- und Landschaftsbau
www.sievers-garten.de
Möbel:
Zwinz – Raum und Möbel
www.zwinz.de
Zimmerarbeiten/Fassade:
Holzbau Kapfenstein
www.holzbau-kapfenstein.de
Parkett:
Schanbacher
www.schanbacher-parkett.de
Beleuchtung:
Uli Jetzt
www.uli-jetzt.de
HLS/Sanitär:
Pfister/ Sanitär Wahl
www.sanitaer-pfister.de
Schlosserarbeiten:
Pfeiffer
www.pfeiffer-metallbau.de
Fotos:
Nikolaus Gruenwald
www.nikolaus-gruenwald.com