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Transparent und unabhängig

Markanter Auftakt für das neue Justizviertel Bochum

Das neue Justizzentrum in Bochum ist der Auftakt für ein ganzes Justizviertel, das auf dem seit... mehr

Das neue Justizzentrum in Bochum ist der Auftakt für ein ganzes Justizviertel, das auf dem seit dem Zweiten Weltkrieg brachliegenden Gelände am Ostring entstehen soll. Es vereint Landgericht, Amtsgericht, Arbeitsgericht und Staatsanwaltschaft in einem Gebäudekomplex und bringt die Transparenz und Bedeutung einer unabhängigen Justiz zum Ausdruck.

Ausgehend vom historischen Gebäude des ehemaligen Gymnasiums entwickelte Hascher Jehle Architektur aus Berlin die Anlage als gestaffelte, u-förmige Baustruktur. Diese besteht aus mehreren, miteinander verbundenen Körpern, die durch deutliche Versätze als eigenständige Gebäudeteile ablesbar sind. Hauptbaukörper ist der Saaltrakt, dessen Erscheinungsbild von mit karmesinroten Farbpigmenten durchgefärbten Betonfertigteilen bestimmt wird. Eine großzügige, aus dem Kubus herausgeschnittene Freitreppe führt Besucher und Mitarbeiter über eine Sicherheitsschleuse in das zentrale, viergeschossige Atrium. Dieses öffnet sich mit einer vollflächig verglasten Fassade transparent zum Garten und wird über ein größtenteils verglastes Sheddach natürlich belichtet. In den Obergeschossen wird das Atrium u-förmig von den Gerichtssälen eingefasst. Breite, einläufige Treppen und sich zu Wartebereichen aufweitende Galerien erschließen die 39 modernen Säle und ermöglichen von jedem Standpunkt Ausblick und Orientierung. Die raumhohen Betonstützen, die die Last der Treppen und Galerien tragen, sind mit mikroperforierten, akustisch hochwirksamen Holzwerkstoffplatten verkleidet, sodass die gesamte Erschließungsstruktur wie eine Holzskulptur erscheint. Belüftet wird es ausschließlich natürlich durch gläserne Lamellen im Bereich der Glasfassaden und am Dachrand.

Südlich an den Saaltrakt schließt sich das ehemalige Gymnasium an. Das Innere des Gebäudes wurde komplett entkernt, die gründerzeitliche Fassade von 1892 blieb jedoch erhalten. Hier sind das Amtsgericht, die Bibliothek, das Casino und der Schulungsbereich untergebracht. Mit einem Staffelgeschoss und einem Flugdach wurde der ehemalige Schulbau harmonisch in die gesamte Anlage integriert. In den übrigen Gebäudeteilen liegen die zweibündig organisierten Behördenzimmer für die insgesamt 1.000 Mitarbeiter der einzelnen Gerichtsbarkeiten und der Staatsanwaltschaft. Innerhalb der geschwungenen Gebäudestruktur gibt es zwei außenraumbildende Höfe, die von besonderer Bedeutung für die gesamte Anlage sind. Der kleine Hof hat rein funktionalen Charakter und dient der Versorgung. Der große Hof ist als repräsentativer Gartenraum und grünes Zentrum gestaltet. Ein schwieriger Baugrund erforderte die Gründung des Gebäudes auf etwa 500 Bohrpfählen. Der größte Teil davon dient zugleich als Energiesonden für die Geothermie-Technik und Betonkerntemperierung für nachhaltiges Erwärmen und Kühlen.

www.hascherjehle.de

Architekten: Hascher Jehle Architektur www.hascherjehle.de Fotos: Svenja Bockhop, Berlin mehr

Architekten:

Hascher Jehle Architektur
www.hascherjehle.de

Fotos:

Svenja Bockhop, Berlin

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