Ein Haus mit Geschichte
Behutsame Erneuerung eines Altstadthauses
Pappenheim ist ein Städtchen im fränkischen Jura. Die einstige Residenzstadt hat heute wenig mehr als 4.000 Einwohner. Eine Attraktion im Altmühltal ist die stattliche Burg, ein von Leo von Klenze erbautes Schloss, und die idyllische Lage am Fluss, der sich durch die Stadt schlängelt. Der junge Architekt aus Hohenwart, Michael Aurel Pichler, landete mit dem Umbau eines Altstadthauses aus dem Jahr 1740 einen großen Wurf. Es wurde mehrfach ausgezeichnet. Das Haus war ursprünglich ein typisches Handwerkerhaus in Fachwerkbauweise und mit einem Parterre aus Jurakalkstein. Es wurde im Laufe der Jahrhunderte schon mehrfach umgebaut. Pichler wollte nur wenige Eingriffe vornehmen und „Alt und Neu als Teile des Ganzen erlebbar machen“. Das Haus mit nur 4,5 m Breite und ca. 10 m Tiefe umfasst Parterre, zwei Obergeschosse und ein Dachgeschoss. Auf einer Fläche von etwa 106 m², inclusive der Flure, verteilen sich insgesamt neun Zimmer. Wände und Böden wurden weiß gestaltet, bis auf das Wohnzimmer, in dem der originale Holzfußboden erhalten ist. Das Weiß lässt noch erhaltene aber auch neue Artefakte deutlicher in Erscheinung treten, wie etwa Staketen aus Kupfer und gestockte Steinlamellen aus Juramarmor, erläutert der Architekt. Erhalten sind auch original handgefertigte Fenster auf der Rückseite. Hier, auf der Südseite schließt das Gebäude mit einer über zwei Stockwerke reichenden Loggia zu einem begrünten Innenhof hin ab. Die historischen Fenster an der Straßenseite gingen durch eine frühere Umbaumaßnahme verloren. Um die Integrität des Gebäudes zu stärken, wurden keine Nachbauten verlorengegangener Geschichtsträger eingesetzt. Reduzierte Fensterflächen fügen sich nun zurückhaltend in die Fassade ein.
www.michaelaurelpichler.com
Architekt:
Michael Aurel Pichler
www.michaelaurelpichler.com