FGS Campus
Unternehmensarchitektur als authentisches Statement der Unternehmenskultur
Die Gründung der bekannten Steuer- und Wirtschaftsprüfungskanzlei Flick Gocke Schaumburg geht ins Jahr 1972 zurück. Einst als Zweier-Sozietät in Bonn Bad Godesburg begonnen, zog die Kanzlei peu à peu größere Kreise, erhöhte die Mitarbeiterzahl und ergänzte das Beratungsspektrum. Mittlerweile an sieben Standorten in Deutschland und in der Schweiz vertreten, sind sich die Rechtsanwälte, Steuerberater und Wirtschaftsprüfer in ihren Grundzügen treu geblieben und haben sich doch stets weiterentwickelt: Wahrzunehmen ist dies auch am Gebäude der neuen Hauptverwaltung. Wo? Natürlich in Bonn.
Der Entwurf des Neubaus am südlichen Ende der Museumsmeile geht auf das Büro Eller + Eller Architekten zurück, das in einem internationalen Architekturwettbewerb 2012 als Sieger hervorging. Die Aufgabe wurde klar formuliert: Um den zukünftigen Herausforderungen des Marktes gewachsen zu sein, müsse die Architektur eine Kultur fördern, die Kommunikation, Interaktion und das gemeinsame Lösen von Problemen zulässt sowie die Wertschätzung gegenüber den 750 Mitarbeitern zum Ausdruck bringe. Unter dem Motto „Viel Freiraum für Innovation und Flexibilität in einer inspirierenden Atmosphäre“ haben die Architekten eine Gebäudestruktur entwickelt, die von ihrer Mitte lebt. Das Herzstück des campusartigen Gebäudes ist somit das Atrium, um das die gesamte Arbeits- und Kommunikationswelt der Kanzlei aufgebaut wird: Vier eigenständige fünf- bis siebengeschossige Gebäudeflügel werden jeweils über eine Freitreppe und eine Aufzugsgruppe vom Atrium aus erschlossen und zudem über Brücken und Stege miteinander verbunden. Während die gemeinschaftlich genutzten Bereiche wie Konferenzräume,
Bibliothek und Café im Erdgeschoss angeordnet sind, befinden sich in den oberen Geschossen die internen Arbeitsbereiche. Für den kurzen, spontanen und informellen Austausch sind auch dort um die Erschließungskerne offene Teeküchen und Kommunikationsflächen angeordnet.
Steht man vor dem Gebäude, fallen dem Betrachter gleich die versetzten Ganzglasscheiben auf, die lediglich von schmalen, horizontalen Natursteinbändern geschossweise unterbrochen werden. Dahinter steht die Ausführung einer Doppelfassade, die eine natürliche Fensterlüftung ermöglicht und die ständige Funktion des Sonnenschutzes, auch bei hohen Windgeschwindigkeiten, garantiert. In Verbindung mit passiven und erneuerbaren Energiesystemen und -konzepten, wie beispielsweise Geothermie, Bauteilaktivierung und Nachtauskühlung, ist das Gebäude auf der Höhe der Zeit. Für die architektonische, technische und energetische Qualität gab es bereits die Auszeichnung „MIPIM Architectural Review Future Projects Awards 2014“ sowie das Zertifikat in Gold von der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB).