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Schule als Lernlandschaft

Wie Architektur Kinder fördert und unterstützt

Die Baugeschichte des Bildungszentrums am Stübenhofer Weg in Kirchdorf ist charakteristisch für... mehr
Die Baugeschichte des Bildungszentrums am Stübenhofer Weg in Kirchdorf ist charakteristisch für die Hamburger Schullandschaft. So wurden die um 1970 errichteten Ursprungs­gebäude bereits mehrfach ergänzt und um- und neugestaltet als unterschiedliche Schultypen, je nach Maßgabe der jeweiligen Schulreformen. Fertig gestellt wurde jetzt eine gebundene und ganztägige Grund- und Stadtteilschule, die ungeachtet aller Planungsturbulenzen terminlich und finanziell im Rahmen des üblichen Schulbaus blieb. In einem weiteren Bauabschnitt (geplante Fertigstellung 2015) soll der Standort erweitert und die früheren Behelfsbauten und Pavillons endgültig abgebrochen werden.

840 Schüler und Schülerinnen und 60 Lehrkräfte lernen und arbeiten heute am Stübenhofer Weg. Das Hamburger Architekturbüro Marc-Olivier Mathez plante und entwickelte die Schule in enger Abstimmung mit dem Schulleiter und dem Bauausschuss der Lehrerinnen und Lehrer.

Bauliches und konzeptuelles Herzstück der neuen Stadteilschule ist die große offene, sich über drei Geschosse erstreckende Eingangs- und Veranstaltungshalle, durch die die verschiedenen Teile der Schule erschlossen und verbunden werden. Durchgehend qualitativ hochwertige Flächen prägen das Gebäude, die in den meisten Schulen vorhandenen „toten Flächen“ wie geschlossene Treppenhäuser und durch Brandschutztüren abgeschlossene Flure wurden konsequent vermieden: Es gibt nur die Klassenräume und den großen, offenen und vielfach gegliederten Innenraum. Er dient der Erschließung und bietet unterschiedliche Möglichkeiten für Arbeit, Aufenthalt und Spiel. Die Möblierung kann von den Schülerinnen und Schülern unterschiedlich „bespielt“ und genutzt werden. Sie sollen durch das attraktive Architektur- und Möblierungsangebot in ihrem eigenständigen Lernen unterstützt werden.

Die Stadtteilschule ist durch einen überdachten Weg mit der Grundschule im Altbau verbunden. Die drei Treppenhäuser des Altbaus wurden zur neuen Pausenhalle geöffnet, so dass die bestehenden zweigeschossigen Klinkerpavillons ebenfalls in das offene Raumkonzept integriert und für die Grundschule ein neues, eigenständiges Gebäude geschaffen werden konnte. Durch außenliegende Rettungswege ist der Brandschutz gewährleistet und der Innenraum ohne Brandschutztüren und Einschränkungen bei der Möblierung frei nutzbar. Besondere Aufmerksamkeit galt dem Tageslicht- und Kunstlichtkonzept, selbst in den Wintermonaten ist eine ausreichende Versorgung aller Aufenthaltsbereiche mit Tageslicht gewährleistet. Allgemeine Behaglichkeit war das Leitmotiv für die Haustechnik. Be- und Entlüftung erfolgt durch eine kontrollierte Lüftungsanlage, die maßgeblich zum Wohlbefinden der Lernenden und Lehrenden beiträgt. Schalldämmende Maßnahmen und ein Teppich in den Obergeschossen optimieren die Raumakustik.

Das Bildungszentrum wurde als vorbildlicher pädagogischer Bau ausgezeichnet und ist ein Referenzprojekt der IBA Hamburg 2013. Die zukunftsweisende, pädagogische Schul-Architektur des Büros Mathez wird in dem Buch Lernlandschaften vorgestellt.
www.mathez.de
Architekt Marc-Olivier Mathez www.mathez.de Fotos Achim Liebsch www.achimliebsch.com... mehr

Architekt

Marc-Olivier Mathez
www.mathez.de

Fotos

Achim Liebsch
www.achimliebsch.com
Dirk Robbers