Perle in der Mitte
Am „Weißen See“ ist ein neues Wohnensemble in Parklage entstanden
Das Projekt „Wohnen am Weißen See“ hat eine Baugruppe auf einem 5.600 m² großen Grundstück am Rande des Weißen Sees realisiert. Die Initiative kam von Julia Dahlhaus vom Büro DMSW Architekten. Ursprünglich befand sich auf dem Gelände das ehemalige, 1903 erbaute Rathaus des Bezirks Weißensee. Die Baugruppe hat das alte Rathaus saniert und dort Wohnungen eingerichtet. Um das Rathaus herum sind außerdem vier Neubauten mit insgesamt 45 Wohnungen entstanden.
An dem gesamten Projekt waren vier verschiedene Architekturteams beteiligt. Zu den verantwortlichen Büros gehörten DMSW Architekten, Arnold und Gladisch Architekten, büro 1.0 sowie Stahl Denninger. Jedes Büro hat auf der Grundlage eines gemeinschaflich erarbeiteten Konzepts einen Entwurf für einen der vier Neubauten geliefert. „Es sollte kein bunter Haufen entstehen“, meint Architektin Julia Dahlhaus. „Es ging uns darum, ein komplettes Ensemble zu entwickeln, was in sich schlüssig und stimmig ist“. Zum Gestaltungskonzept gehören Putzfassaden oder auch die einheitliche Farbe der Fenster. In der Umgebung dominieren geneigte Dächer. Für die Neubauten schafften es die Architekten, bei der Bauaufsicht Flachdächer durchzusetzen. „Wir wollten den Altbau, der eine sehr expressive Form hat, ergänzen durch schlichte kubische Baukörper“, erklärt die Architektin. „Der Altbau bleibt so als Perle erhalten“. Nicht nur die Flachdächer, auch die städtebauliche Figur der vier Bauten bedurfte viel Überzeugungsarbeit. Statt einer Blockrandbebauung platzieren die Architekten die Neubauten so, dass zwischen ihnen genügend Freiraum für viel Grün und Gemeinschaftsflächen entsteht. Darunter befindet sich die Tiefgarage mit 38 Stellplätzen. Das gesamte Grundstück ist autofrei.
DMSW Architekten haben das viergeschossige Haus C entwickelt, welches den Bewohnern Blick zum See und zum Gemeinschaftsgrün bietet. Pro Etage sind zwei Wohnungen zwischen 110 und 185 m² Wohnfläche entstanden. Alle Räume sind ähnlich groß und bieten interessante Durchblicke in verschiedene Richtungen. Durch ein Zusammenschließen oder Trennen von Räumen können die Wohnungen an unterschiedliche Lebensphasen und flexible Nutzungen angepasst werden. Alle Wände sind in Kalksandstein ausgeführt. Damit verbessert sich das Raumklima für die Bewohner deutlich.
Das Projekt „Wohnen am Weißen See“ zeigt, dass Baugruppen in Zusammenarbeit mit Architekten nicht nur einzelne Wohnhäuser entwicklen können. Am Weißen See realisiert die Baugruppe ein ganzes Emsemble von Gebäuden und leistet so einen wichtigen Beitrag zum Städtebau.
www.dmsw.de