Weit mehr als ein Tiny House

Ein Prototyp für das Haus der Zukunft

Ein „Haus für alle Fälle“ hat der junge Designer Timo Weil erfunden. Genau genommen ist es eine Holzmodul-Konstruktion, auf die Maße eines Containers zugeschnitten, die überallhin transportierbar und überall aufbaubar ist. Für Wohnen, Büro und Praxis, als Raum für Ausstellungen, Messen und Verkauf oder für Notfalllösungen in Katastrophengebieten zeigt „WeOn“ seine Vielseitigkeit.

Die Module lassen sich nicht nur als Chalets im Garten, sondern auch als kompakte Wohneinheiten auf Pachtflächen oder etwa als Studierendenwohnheime oder Flüchtlingsunterkünfte einsetzen. „WeOn“ nennt Timo Weil sein Start-up-Unternehmen. Das innovative Potenzial der „WeOn“-Wohnlösungen fördert flexible Wohnformen, die spezifisch auf die wechselnden Bedürfnisse und Lebensphasen der Nutzenden zugeschnitten sind und bei Bedarf erweitert oder verkleinert werden können. Die geniale Multifunktionalität dieser Erfindung hat auch Andere überzeugt: Timo Weil bekam die Chance, einen Prototyp seines Hauses als Pavillon für das Leuchtturmprojekt zum Neuen Europäischen Bauhaus (NEB) in München-Neuperlach aufzubauen – und könnte damit europaweit Bekanntheit erlangen. Die Module können sowohl gestapelt als auch gereiht werden und sind vollständig rückbaubar. In Neuperlach ist der Pavillon die Anlaufstelle und der Treffpunkt für das Europa-Projekt „Creating NEBourhoods together“. Immerhin ist Bayern das einzige Bundesland, das sich mit einem Leuchtturmprojekt beim europaweiten Wettbewerb durchsetzen konnte. Hier werden Themen verhandelt wie gebaute Umwelt, Kreislaufwirtschaft, grüne Infrastrukturen oder Mobilität und Energie für die Stadt der Zukunft. Der „WeOn“-Pavillon ist perfekt geeignet, diese überlebensnotwendigen Themen als Stellvertreter und Beispiel für die Mobilität und Flexibilität zukünftigen Wohnens vor Augen zu führen. Neben der übergeordneten, zentralen Mission für das Münchner NEB Projekt, kann diese exponierte Position auf einer begrünten Freifläche im Zentrum von Neuperlach dem jungen Start-up vielleicht sogar zudem als Startrampe dienen. „WeOn“ steckt freilich noch in den Kinderschuhen, obwohl Timo Weil und sein Team schon über ein Jahr an der Verfeinerung und Perfektionierung des Pavillons arbeiten. Da das Modul-Haus ohne Fundament auskommt, wurde ein justierbares Stelzensystem entwickelt, sodass der Aufbau sogar auf unebener Fläche möglich ist. Hier betont der „Erfinder“, dass ihm der Einsatz in Krisengebieten als temporäre Notunterkunft besonders am Herzen liegt. Der Aufbau kann rasch erfolgen, es kann ressourcenschonend auf natürlichen Werkstoffen – überwiegend Holz – basierend, ohne Bodenplatte aus Beton, in einer Reihe oder gestapelt aufgebaut werden. „WeOn“ konnte inzwischen bereits einen regionalen Produktionspartner für die Serienfertigung gewinnen. Aber nach wie vor werden Projektentwickler, Architekten für gemeinsame Projekte, sowie Investoren für nachhaltige, zirkuläre Zukunftslösungen gesucht. (Siehe auch das Interview mit Timo Weil als Podcast auf unserer Website).

www.weon.de

Fotos: 

Sandra Vitting
www.vitting-fotografie.de

(Erschienen in CUBE München 02|24)

Nothing found.

Offen und vielfältig

Der Bürocampus Coco im Kölner Norden glänzt durch neue öffentliche Bereiche

GEBAUTE IDENTITÄT

Das Kulturzentrum einer Mediaagentur in Derendorf setzt auf nachhaltige Symbiose von Alt und Neu

Transformation im Bestand

Ein ehemaliges Torwächterhaus aus dem Mittelalter wird zum modernen Wohnhaus

Nothing found.

20220328125152_IMG_5401_10_700pixel

Farbe und klare Formen

Andrea Reicherzer fertigt alltagstaugliche Keramik

14686-1_15_700pixel

Zeitloses Design

Johannes Lindner setzt bei seinen Möbeln und Accessoires auf Funktionalität und Ästhetik

_SRF5455_19_700pixel

Mehr Platz für die Kleinen

Die dringend erforderliche Erweiterung einer Kita im ländlichen Raum

2_42_700pixel

Stern des Südens

Die Architekten machen sich das Gefälle des Hanggrundstücks zunutze und lassen das Haus über die Wanne im Untergeschoss auskragen.