Wie aus einem Guss
Offenes, verbindendes Wohnkonzept mit viel Stauraum für eine Beletage
Nachdem der Bauherr sein großes Haus aus den 1950er-Jahren zum Teil bereits selbst saniert hatte, zog er für den Umbau der Beletage Sibylle Heilemann hinzu. Die Gestalterin für Möbel und Innenräume sollte die Projektbetreuung inklusive der Koordination der Gewerke für die Bereiche Eingang, Treppenhaus, Flur, Küchen und Bad übernehmen. Ein offenes, verbindendes Konzept war gewünscht – mit viel Stauraum und Platz im Eingangsbereich.
Wie so oft in der Nachkriegszeit wurde auch in diesem Haus so manches von Laienhand umgesetzt. Es waren unkonventionelle Materialien verbaut und Wände schief gesetzt, Leitungen diagonal und Abflussrohre sichtbar an der Decke verlegt. All dies galt es zunächst fachlich zu beurteilen und zu beheben. Nachdem dann einige Wände entfernt waren, zeigte sich das Haus offen und großzügig und man kann nun von einer bis zur anderen Außenwand schauen. Das erzeugt ein angenehm weites Raumgefühl und lässt das Licht durch alle Bereiche fließen. Die künstliche Beleuchtung setzt die feinen Putzwandflächen besonders schön in Szene. Die Küche war mit Öffnungen an jeder Wand und Fenster mit niedriger Brüstungshöhe besonders komplex. Sibylle Heilemann löste das Problem mit einer Kochinsel und einer Spüle, die so weit wie möglich unter dem Fensterflügel gesetzt ist. Spannend kombiniert sind mattes Schwarz, glänzendes Weiß und warmtoniges Eichenfurnier. Dabei wirken die weißen Fronten und die Arbeitsplatte aus Mineralwerkstoff wie aus einem Guss. Auch in Bad und Flur kamen das Weiß und Eiche zum Einsatz. Die aufgearbeitete Treppe erhielt einen Anstrich in sattem Tannengrün.
(Erschienen in CUBE Stuttgart 02|20)