Für den guten Ton
Schallreduktion und Grundrissoptimierung schaffen wohnliches Zuhause
Viele Menschen lieben sie: Wohnungen mit hohen Decken. Doch was eine herrlich großzügige Atmosphäre schafft, kann akustisch zum Problem werden. So auch bei den Bauherren von Simone Jüschke, die eine Wohnung mit vier Meter hohen Wänden zum Erstbezug gekauft hatten. Nicht nur zugunsten einer Hallreduktion brauchte es ergänzende Maßnahmen – die (Innen-)Architektin hat auch den Grundriss mit gezielten Einbauten optimiert.
Im kleinen Flur schafft eine in die Nische eingebaute Garderobe direkt am Eingang Ordnung und Klarheit. Das Farb- und Materialkonzept passt dabei zum orientalischen Teppich der Bewohner:innen, und macht aus dem Eingangsbereich einen hellen, freundlichen Ankunftsraum. Im Küchen- und Essbereich fügt sich die neue Küchenbank nahtlos an die bereits vorhandene Küche und passt auch zu den antiken Möbeln der Bauherren. Die auf den Boden abgestimmte Eiche setzt bei den horizontalen Flächen einen schönen Akzent, während die Rückwand des Möbels aus einem funktionalen Material bestehen sollte, das die Akustik im Raum verbessert. So fiel die Wahl auf den PET-Filz, der sich farblich unauffällig einpasst, eine angenehme Rückwand bildet und unempfindlich ist. Im Sitzbereich fällt der Blick auf drei große Bilder. Doch was nach moderner Kunst aussieht, sind tatsächlich Wandabsorber, die für eine gute Akustik sorgen. Und nicht nur das: Die Absorber bestehen komplett aus nachwachsenden Rohstoffen und haben durch die natürlichen Pflanzen- und Blütenteile (Heu, Wiesen- und Kornblumen) eine besondere Oberfläche und verströmen einen feinen Duft. Im Schlafzimmer erhielt unter anderem ein bereits vorhandener Schrankkörper eine neue Front, die sich auch farblich gut einpasst und mit einfachen Mitteln die Raumstruktur aufwertet: Simone Jüschke hat die vorhandenen Schrankelemente mit neuen Türen und einer seitlichen Blende aus hochwertigen Lackfronten versehen lassen und den Schrank um einen Aufsatz bis zur Decke erweitert, sodass er wie ein maßgeschneidertes Möbel in den Raum eingepasst ist und einen ruhigen Hintergrund im Schlafzimmer bildet. Vorhänge verbessern die Akustik zusätzlich. Aufgrund der enormen Raumhöhe fiel die Wahl auf ein leichtes und sich unauffällig einfügendes Wollgewebe, das ein leichter, transparenter Stoff ergänzt, der tagsüber auch als lichtdurchlässiger Sichtschutz im urbanen Umfeld dient.
www.jueschke-innenarchitektur.de
Fotos:
Sandra Hauer
www.nahdran.com
(Erschienen in CUBE Frankfurt 02|23)