Nicht in Stein gemeißelt

Aus einem Bildhaueratelier wird Wohnraum auf mehreren Ebenen

muh_st_peter_2020_06_30cm_15_700pixel

Gebäude sind etwas für die Ewigkeit – und auch wieder nicht. Sie können Generationen überdauern, aber nur, wenn sie sich den immer neuen Bedürfnissen anpassen. Flexibilität ist aber nicht nur von der Bausubstanz gefordert, sondern auch von der Bauherrschaft und den Planenden. Bei einem ehemaligen Bildhaueratelier waren alle Beteiligten offen dafür, ungewöhnliche Wege zu gehen. So konnten Moser und Hager Architekten dort neuen Wohnraum schaffen. Dieser zieht sich nun über mehrere Galerieebenen bis ins Dachgeschoss des Nachbargebäudes. 

Der Atelierraum war in den 1950er-Jahren an einen zweigeschossigen Bestand aus dem Jahr 1670 angebaut worden. Eine schmale Wendeltreppe erschloss den 6,5 Meter hohen Raum, der nur von einem 3,5 Meter breiten Oberlicht erhellt wurde. Mit dem Umbau wurde in die Westfassade ein Fenster eingeschnitten, das vom Dach bis runter auf die Fensterbank reicht. So verbindet sich der Wohnraum auch an kühleren, nasseren Tagen mit dem Garten. In der wärmeren Jahreszeit findet sich unter der leichten Stahlkonstruktion der neu angebauten Pergola immer ein schattiges Plätzchen im Freien. Die Konstruktion nimmt das Material aus dem Innenraum auf. Denn dort prägen Stahlträger den Charakter des lediglich 45 m2 großen Atelierraums. Sie tragen die Emporen, die den Wohnraum in der Höhe auf beiden Seiten erweitern. Abgeschlossene Räume finden sich hier nicht. Essen, kochen, wohnen – schlicht das familiäre Leben – findet in einem großen Raum statt, wenngleich auf mehreren Ebenen. Erschlossen werden diese von einer schlanken Stiege, die sich an die Rückwand des Raumes und damit an das Nachbargebäude schmiegt. Sie endet allerdings nicht auf der Ebene der Empore, sondern führt fast bis unter den First und weiter in den Altbestand. In dessen Dachgeschoss liegen die Schlafräume, Kinderzimmer und Bäder. Spätestens mit dieser Verflechtung wird deutlich, wie vielschichtig die Weiterentwicklung von Gebäuden durch einen Umbau sein kann und welches Potenzial für die Schaffung individuellen Wohnraums darin liegt. 

www.moserundhager.at 

Fotos: 

Gregor Graf
www.gregorgraf.net

(Erschienen in CUBE Wien 02|23)

Nothing found.

Transformation im Bestand

Überführung einer Großraumbürofläche in eine flexible Vorstandsetage

Entschleunigung inklusive

Feriensuiten in altem Gehöft vereinen traditionsreichen Charme mit modernem Komfort

EIN ZUHAUSE MIT SEELE

Ausgewählte Materialien und kuratierte Details formen einen Ort der Ruhe mitten in der Stadt

Ästhetische Meereswelt

Wandverkleidung erkundet die Meerfeswelt als sinnliches Erlebnis

Nothing found.

CoNow_Fotos_a_CoNow_WtWMG_Zara_Pfeifer_05_15_700pixel

Haus im Haus zum Selberbauen

In einer Industriehalle versteckt sich ein „House in Progress“

03-Laubengang-und-Maisonetten-2500x1875px-by-Eric-Tschernow_15_700pixel

Lebensart durch Gemeinschaft

Ein queeres Wohnhaus mit Etagenwohngemeinschaften

Villa-Heike-Ansichten_05_15_700pixel

Metamorphosen eines Baudenkmals

Die Villa Heike in Alt-Hohenschönhausen erlebt eine Wiedergeburt

Dreifacher Lückenschluss

Blockrandschließung, Ausdehnung des Dachgeschosses und ein zusätzliches Rückgebäude

bureau-0-imm-collection-tbstudio-wr_15_700pixel

Zukunftsweisendes Design

Thomas Beck gestaltet Möbel und Produkte aus Leidenschaft

solarlux-schiebefenster-cero-II-ref01811-5319_15_700pixel

Traumhaus en miniature

Traditionell und hochmodern ist ein Wochenendhaus im Spreewald

Kleinstadt in der Großstadt

Wohnbauprojekt „Schoenegarten“ überzeugt durch gestalterische Vielfalt