Licht schafft Raum
Gestaltungsprinzipien des Gebäudes bestimmten auch den Rahmen für die Lichtplanung
Das KörberHaus ist ein offener Ort der Begegnung für alle Generationen und Kulturen in Bergedorf. Seine Corporate Identity und das grafische System wurden von den Lamellen der Fassadenkonstruktion abgeleitet, die gekonnt mit dem Prinzip der Offenheit spielen. Die abstrakten und formalen Gestaltungsprinzipien des Gebäudes haben auch den Rahmen für die Lichtplanung des Büros TeamLicht bestimmt. Für das kommunale Kultur- und Begegnungszentrum wurde eine warme, freundliche und klare Lichtstimmung gewählt, die eine gute Orientierung fördert. So wurde mit einer Lichtfarbe von 3.000 K gearbeitet und ein großer Stellenwert auf eine hohe Farbwiedergabe bei möglichst gleichmäßiger Beleuchtungsstärke gelegt. Ein eindrucksvolles, aus linearen Pendelleuchten bestehendes Mobile, das mit seinem Kupferton die Fassadenlamellen zitiert, akzentuiert das zentrale Atrium. Die Anordnung der Leuchten stellt die Übertragung des grafischen Prinzips der Lamellen in den dreidimensionalen Raum dar. Für das Grundlicht sorgen filigrane, schwenk- und drehbare Einbaustrahler in zwei Abstrahlwinkeln und 3.000 K. Die Leuchten auf den umlaufenden Galerien sind in zwei Reihen gesetzt, wobei die hintere Reihe gleichmäßig angeordnet ist. Die Strahler werden auf die Wände geschwenkt, bewirken mit dem Streiflicht eine visuelle Weite und kreieren dabei einen einrahmenden Effekt. Sie bieten außerdem die Möglichkeit, wechselnde Kunst an den Wänden zu inszenieren. Die Leuchtenreihen sind in einem unregelmäßigen Raster angeordnet. Dieser dezente Strichcode ist eine weitere Adaption der Formensprache der Fassadenlamellen. Durch die Gruppierung von mehreren Lichtpunkten in den Pendelleuchten und auch bei den Downlights wird der Leitgedanke der Begegnung, des Miteinanders und der Verbundenheit aufgegriffen, hier sind keine einzelnen Lichtpunkte zu finden. Ein wichtiger Bestandteil des KörberHauses ist das Lichtwarktheater. Seine Beleuchtung schafft eine stimmungsvolle und ausgewogene Atmosphäre und unterstützt zugleich die Raumwahrnehmung, gibt Orientierung und folgt der Linienführung der Architektur. Die Flächenleuchten sind vom Strichcode der Gebäude CI adaptiert. Das Lichtkonzept arbeitet mit vier Beleuchtungsarten: Lineare Wandleuchten, Stufenleuchten, Einbauwandfluter als Lichtakzente und Einbaudownlights für das nötige Grundlicht. Abgerundet wird es mit linearen Wandflutern, die die Wand mit einem sanften Lichtverlauf ausleuchten. Die Lichtsteuerung kann verschiedene Einlass- und Veranstaltungsszenarien für die Allgemeinbeleuchtung aufrufen und ist zugleich in die DMX-Steuerung der Technikregie eingebunden, um die Beleuchtung von Saal und Veranstaltungen kombiniert zu steuern.
Fotos:
Peter von Pigage Photographie
www.petervonpigage.de
(Erschienen in CUBE Hamburg 04|24)