Kreativer Industriecharme

Atelierartige Gewerbeeinheiten reagieren flexibel auf den Bedarf der Mieter

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Kreativität braucht Raum. Nicht etwa nur im übertragenen Sinne, nein, ganz real. Schöpferisch tätige Menschen brauchen Ateliers wie Bäcker ihre Backstube und Automechaniker ihre Werkstatt. Fläche, von großzügigen Fenstern begrenzt, mit Luft nach oben, so sehen ideal­typische Räumlichkeiten aus. Im Gewerbegebiet Köln-Ossendorf hat das Büro HPA+ Architektur mit zwanzig Gewerbeeinheiten inklusive einer Betriebswohnung diesen Traum vieler Kreativer Wirklichkeit werden lassen.

Eingefügt in ihre von Industriebauten geprägte Umgebung, stehen zwei Gebäude fast auf der grünen Wiese – zumindest sind sie auf drei Seiten von städtischen Grünflächen umgeben. Mit ihrer grauen Struktur und den Sheddächern, dieser zackenförmigen Dachkonstruktion, die an scharfkantige Wellen erinnert, fallen sie hier nicht auf. Die großen, voll verglasten Fensterflächen mit ihrer Pfosten-Riegel-Konstruktion nach Osten und Westen sind von einem schützenden Vorsprung eingefasst. Jede Einheit mit einem separaten Zugang versehen. Die Welt wird hier nicht abgeschottet, sie wird zum Teil des Entstehungsprozesses, wird über die großen Fensterflächen hereingelassen in die Werkstatt, aus der das Geschaffene in die Welt geht. So uniform sich hier einmal acht und einmal zwei gleichförmige Baukörper nebeneinander aufreihen, wird doch klar, dass es hier nicht um Konformität geht. Die beiden Gebäude, die in Hybridbauweise aus mit Mauerwerk ausgefachtem Stahlbetonskelett und Außenwänden in Holztafelbauweise errichtet wurden, feiern geradezu den Charme von Industriehallen. Innen hingegen zeigt sich mit Industrieparkett und der sichtbaren Holzkonstruktion des Daches ein fast schon wohnlicher Charakter. Zugleich wird durch die Schlichtheit der Räume das Provisorium eines Ateliers vermittelt, in dem Kreativität gelebt wird, in dem ständig Neues entsteht. Der Grundriss sieht für jedes der Elemente zwei Ateliereinheiten vor, die mit Küchenzeile, WC und Technikraum ausgestattet sind. Eine schlichte Treppe führt auf eine Empore, die diese Bereiche überspannt. Doch nicht nur in die Höhe ist hier gedacht worden, sondern auch in die Tiefe und in die Breite. Verbindungen bestehen sowohl zwischen den beiden in einem Modul untergebrachten Ateliers als auch zwischen den Modulen selbst. Wie die Zimmerfluchten eines Schlosses reihen sie sich aneinander und symbolisieren: Hier kann auch in großen Dimensionen geplant werden. Denn über die Durchbrüche bleibt die Raumaufteilung flexibel, lassen sich je nach Anforderung der Mieter auch mehrere Ateliers miteinander verbinden. Wachsender Platzbedarf stellt hier kein Problem dar, wird vielmehr fast schon zum Ziel, zumindest zum Ansporn.

www.hpa.de

Fotos:

Detlef Podehl
www.podehl.com

(Erschienen in CUBE Köln Bonn 02|20)

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