Arbeiten im Kreativquartier

DSTRCT nennt sich das neu entstandene Büro-, Läden-, Sport- und Eventquartier im Prenzelkiez

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An diesem ganz besonderen Ort entstand im Osten Berlins, direkt an der Landsberger Allee und neben den ausgebauten und restaurierten alten Markthallen, die in der Berliner CUBE 02|23 vorgestellt wurden, ein Neubau – das eigentliche Herzstück des Geländes. Er trägt den Namen DSTRCT – vielleicht angeregt durch ein gleichnamiges Quartier, das unlängst in London verwirklicht wurde. Der Entwurf stammt von den Berliner Architekten Gewers Pudewill.

Hinter den historischen Hallen im Norden des Grundstücks und nur durch einen halböffentlichen, so genannten „Boulevard“ getrennt, breitet sich der Riegel des Neubaus quer zu den Hallen an der Hermann-Blankenstein-Straße aus. Mit seinen sechs oberirdischen Geschossen überragt er sie bei weitem. Doch dank der luftigen, gläsernen Fassade und deren Zonierung durch vertikale Metallbänder „erschlägt“ es die unter Denkmalschutz stehenden Nachbarn nicht. Besonders beeindrucken die acht Meter hohen Loggien und 12 Meter breiten Erker, die das Äussere des Gebäudes rhythmisieren. Neubau und Altbauten bilden gemeinsam ein gänzlich frisches Quartier mit neuer Nutzung. Schon während der Bauzeit zeigten potenzielle Käufer und Mieter großes Interesse. „Nachdem das Areal 30 Jahre als Brachfläche im Dornröschenschlaf dahindämmerte, bahnt sich jetzt eine begeisternde Quartiersentwicklung an, die den geschichtsträchtigen Ort völlig neu prägt und in die architektonische und wirtschaftliche Zukunft durchstarten lässt“, heißt es auf der Website der Architekten. Der Neubau umfasst insgesamt 42.650 m², verteilt auf die fünf Obergeschosse für New Work, das Erdgeschoss und zwei Untergeschosse. Bauherr ist der slowakische Projektentwickler HB Reavis aus Bratislava. DSTRCT ist deren erstes Projekt in Deutschland. Im Erdgeschoss liegen zwei Foyers als Eingangsbereiche. Sie sind repräsentativ ausgestattet mit Fußböden aus Grauwacke und Empfangstresen aus Eiche. Weiterhin bietet das Erdgeschoss Raum für Büro-, Verwaltungs- und Versammlungsflächen, ergänzt durch Gastronomie mit gesundheitsbetontem Speiseangebot und ein Café. Für die hier Beschäftigten wird auch ein Fitness- und Workoutbereich angeboten. Im 2. Untergeschoss wurde eine großzügige, zweigeschossige Zone mit eingestellten Galerien realisiert. Die flächig verglaste Ostseite bietet einen Ausblick ins Freie. In einer sogenannten Multifunktionszone sind Musikveranstaltungen, Betriebsversammlungen oder aber auch Freizeitaktivitäten möglich. Ein Foodstore und eine Mitarbeiterküche ermöglichen hier auch gemeinsame Essen, sowie kleinere und größere Festivitäten. Beide Untergeschosse dienen zudem als Drive-in-Garage, mit Platz für 832 Fahrräder – die Fahrradgarage ist damit die größte Berlins – Stellplätzen für 143 Pkw und auch Elektro-

ladestationen. Die oberen fünf Stockwerke sind für Büroflächen reserviert, die in verschiedene Größen unterteilbar sind. Vier Aufzugskerne, integriert in die Frontfassade, bringen die Mitarbeitenden jeweils in ihre Etage. Die zuvor bereits erwähnten Brüstungsbänder ziehen sich um das gesamte Gebäude und setzen jeweils an den Geschossdecken an. Drei große Innenhöfe unterteilen das Gebäude in aussen- und innenliegende Büroflächen. Der Blick in die begrünten Atrien vermittelt das Gefühl im Freien zu sitzen. Unter anderem wurden dort acht Meter hohe Bäume gepflanzt. Selbstverständlich sind die Innenhöfe auch begehbar und für Pausen nutzbar. Auf dem Dach gibt es stellenweise unzugängliche Bereiche, die Raum für Pflanzen und Insekten bieten und die mit der Zeit zu Biotopen werden können. Bereits in der Bauphase erhielt das Gebäude zwei Vorzertifizierungen: einmal von WELL (German Green Building Association) und einmal von der DGNB (Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen).

www.gewers-pudewill.de

Fotos:

HG Esch
www.hgesch.de

(Erschienen in CUBE Berlin 03|23)

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