Zimmer unter freiem Himmel

Feldbrandklinker rahmen das Grün eines abwechslungsreichen Hinterhofs

8_15_700pixelJpHJoNEVu0BaI

Grünflächen in Innenstädten sind rar. Viele sind im Straßenbild nicht sichtbar, liegen versteckt in Hinterhöfen. Diese privaten Rückzugsorte beeinflussen nicht nur die unmittelbar Begünstigten, sie wirken sich insgesamt positiv auf das Stadtklima aus. Auch aus diesem Grund sollte eine solche Kostbarkeit bestmöglich genutzt und belebt werden mit Freiflächen zur Entspannung sowie mit einer Bepflanzung, die Menschen und Insekten guttut. Mitten in der Altstadt entstand genau dies auf einem Gartenstück, das zu einer frisch sanierten Altbauwohnung gehört. Wo in früheren Zeiten Wäsche getrocknet und Gemüse angebaut wurde, haben die Profis von Richter Garten einen Außenraum entstehen lassen, der den Wohnraum nicht einfach erweitert, sondern ergänzt.

Die 100 m² große Fläche, mehr lang als breit, wird zu drei Seiten von etwa zwei Meter hohen Mauern aus Feldbrandklinkern eingefasst. An der vierten Seite schließt der Wohnraum an, dazwischen befindet sich eine großzügige Holzterrasse. Die war der eigentliche Ausgangspunkt für die Neugestaltung des Gartenstücks, ein weiteres Zimmer sollte sie werden, eines unter freiem Himmel. Eine Einfassung aus 10 cm starken Betonplatten von Schellevis in der Optik von Basaltlava fasst die Terrasse und überwindet den Höhenunterschied zum tieferliegenden Garten. Das Material eignet sich für Wege, Treppen und Aufkantungen und macht zudem eine weitere Steinart überflüssig. So ziehen sich Wege und Beeteinfassungen in Grau durch die grüne Bepflanzung aus japanischem Ziergras und Schlitzahorn. Aufgelockert von den leuch­tenden Farbtupfern der lilafarbenen Kugelblüten des Zierlauchs und insektenfreundlichen Stauden um die Terrasse.

Durch die eingerückte Verlegung scheinen die Treppenstufen zu schweben, wirken ihrer Masse zum Trotz leicht. Eine optische Finesse, die sich auf der im hinteren Gartenstück gelegenen zweiten Terrasse wiederholt. Hier öffnet sich der Boden für einen Teich, der sich unter der Terrasse und der angegliederten Sitzfläche auszudehnen scheint. Tatsächlich befindet sich unter der Terrasse eine Filteranlage, die das mit Zyperngras bepflanzte Regenerationsbecken des Teichs unterstützt. So lässt sich ganzjährig sorglos kneippen. Und an heißen Sommertagen eignet sich das ein Meter tiefe Becken perfekt als Freiluftbadewanne. Schöner kann eine Erfrischung kaum sein.

www.richter-garten.de

Fotos:

Annike Richter
Kai Stein

(Erschienen in CUBE Köln Bonn 01|22)

Nothing found.

Symbiose aus Alt und Neu

Kindertagesstätte wird saniert und mit Neubau ergänzt

Es bleibt in der Familie

Bestehendes Einfamilienhaus behält trotz Umbau mit modernen Elementen seinen bauzeitlichen Charakter

Bildung statt Schokolade

Die Hochschule Ruhr West bereichert den Bildungsstandort Parkstadt Mülheim

Nothing found.

IMG_4795-lr-edit-20210425_15_700pixel

Schützend und bewegend

Auch wenn die Halle mit den Grundmaßen 7,70 x 7,30 m übersichtlich ist, zeichnet sie in ihren Formen eine lange wechselvolle Geschichte nach.

Kontraststarke Metamorphose

Eine Kirche wurde behutsam und effektvoll zugleich zum Kolumbarium umgestaltet

20191107-IMG_0635_15_700pixel

Ausflug in die 1920er-Jahre

Die Seiberts Bar am Friesenwall in Köln ist eine Institution

CM-1966-026_15_700pixel

Behütend Weitergebaut

Ein Kindergarten in Ehrenfeld macht den Bestand zum Maßstab des Neubaus

211124003_15_700pixel

Projizierte Interferenzen

Die Physikalischen Institute der Universität Köln haben einen neuen Erweiterungsbau erhalten

132-_001_KESSELHAUS_007_19_700pixel

Altes Kesselhaus neu belebt

Stillgelegte Industrie wird umgenutzt

_DSC5294-2_15_700pixel

Unvermutete Metamorphose

Wie sich ein Abrisskandidat in ein elegantes Zweifamilienhaus verwandeln lässt

200923-md3-DSCF1127r_picsandplan-C104-Co-Working-redu_15_700pixel

Agiles Coworking

Ein Coworking-Space birgt eine große Nutzungsvielfalt