Eleganz trifft auf Offenheit
Ein modernes Bürogebäude in Dortmund spielt mit Gegensätzen, die überraschen
Auf dem Campus der Dortmunder Hauptverwaltung von Rewe befanden sich bereits Bürogebäude und das Logistikzentrum des Handelsunternehmens. Dies sollte um ein neues Bürogebäude erweitert werden, in dem New Work von den rund 140 Mitarbeitenden gelebt werden kann. Um dafür die Basis zu schaffen, führte das mit der Neubaumaßnahme beauftragte Büro RKW Architektur + Niederlassung Dortmund sowie in der Bauphase im Verbund mit den Kollegen aus dem Büro Münster, in Workshops eine Bedarfsanalyse mit den späteren Nutzenden durch. Das Resultat ist ein dreigeschossiges Gebäude mit einem L-förmigen Grundriss und zeitgemäßen Arbeitsumgebungen – wobei das elegant-schwarze Äußere einen maximalen Kontrast zum hellen und offenen Ambiente innen bildet.
Auf dem rund 5.240 m² großen Teilgrundstück hebt sich das geradlinig geplante Gebäude leicht aus der Topografie heraus. Fast schwebend wirkt der vollverglaste Baukörper mit außenliegendem dunklem Sonnenschutz, der durch schmale, schwarze Metallbänder gegliedert ist. Zu einer Seite gibt es durchlaufende Balkone, deren gläserne Brüstung genau wie die Fassadenverglasung für Spiegelungen und Lichtreflexe sorgt. Der Wow-Effekt lässt beim Betreten des Gebäudes nicht lange auf sich warten. Die dunkle Eleganz geht in wohltuende Helligkeit über. Am Gelenk des L-Grundrisses sorgt ein über alle Geschosse offener Bereich für maximale Großzügigkeit. Oberlichter lassen das Tageslicht an den vertikal begrünten Wandflächen vorbei ins Innere strömen. Den Bezug zur Natur unterstreichen zudem helle Holztreppen, die im Erdgeschoss und erstem Obergeschoss als breite Sitztreppe ausgebildet sind. In den beiden Flügeln liegen moderne Arbeitswelten nach einem Open-Space-Konzept, zu dem Besprechungsnischen, Telefonboxen oder Think-Tanks sowie Besprechungsräume und ein Kickerraum gehören. Jeder Bereich erhält durch eigene Farbakzente eine individuelle Note. Aufgrund der voll verglasten Fassade, die nur wenig vor Schall schützt, wurde großer Wert auf die Akustik gelegt. Im Ergebnis führten akustische Simulationen zum Einsatz von speziellem Akustikputz, Teppichen und Wandabsorbern sowie entsprechendem Mobiliar mit akustisch wirksamen Oberflächen, die den Schall entsprechend den Anforderungen für Openspace reduzieren. Das Gebäude erreicht den KfW 70 Standard, was bei dem hohen Glasanteil nur durch Sonnenschutzverglasung und einen außenliegenden Sonnenschutz sowie eine maßgeschneiderte Be- und Entlüftung erreicht werden konnte. Das Dach ist zudem extensiv begrünt.
Fotos:
Marcus Pietrek
www.marcuspietrek.de
(Erschienen in CUBE Ruhrgebiet 02|24)