Dynamische Leichtigkeit
Bürogebäude an der Stadtkrone Ost in Dortmund mit außergewöhnlicher Fassade
Ein neues Bürogebäude an der Stadtkrone Ost in Dortmund fällt aufgrund seiner ungewöhnlichen 3D-Fassade sofort ins Auge. Der sechsgeschossige Bau mit dem schwungvollen Namen „adesso campus 3“ ist bereits aus der Ferne gut sichtbar. Die Fassade besteht aus gegeneinander pro Geschoss versetzten, geschuppten Fassadenboxen aus Aluminium-Verbundblech. Dabei verläuft die Schuppung der Fassade nur in eine Richtung und wurde so ausgerichtet, dass im Laufe eines Tages unterschiedliche Schatten- und Tiefenwirkungen auf der Fassade entstehen. Auf diese Weise wirkt der ca. 100 Meter lange, 34 Meter breite und 22 Meter hohe Baukörper dynamischer und leichter. Die vertikale Gliederung der Fenster mit goldfarbenen Elementen setzt dazu einen spannungsvollen Kontrapunkt.
Die gesamte Fassadenkonstruktion wurde im Vorfeld in einem 3D-CAD Modell konstruiert, sodass anhand dieses Modells bereits in der Planung die vielen Detailpunkte planerisch erkannt, konstruktiv gelöst und sauber an der Baustelle umgesetzt werden konnten. Unabhängig davon haben sich die Planenden von Kemper, Steiner & Partner Architekten aus Bochum aufgrund der Besonderheit der Fassade dazu entschieden, vor Baubeginn ein 1:1 Muster der Fassade in Auszügen im Werk zu erstellen. So konnten noch weitere Detailprobleme erkannt und gelöst werden sowie die spätere Produktion der Tafeln mittels CNC-Fräse und die Montage an der Baustelle optimiert werden. Der Eingangsbereich ist mit einer in der Ebene zurückversetzten Pfosten- Riegelfassade über vier Geschosse repräsentativ gestaltet. Dies lässt sowohl spannende Einblicke in das Foyer und die Galeriegänge, als auch Ausblicke aus diesen Bereichen zu.
Die Gebäudeform wurde als Kammstruktur geplant, die sich nach Süden öffnet, so dass zwei Innenhöfe entstehen. Dessen Gestaltung schafft einen konstrastierenden Akzent zur Gebäudearchitektur. Der Innenhof, der auch einen Durchgangsraum für die Gebäudestränge bildet, inszeniert sich von oben wie ein gerahmtes Bild: So wurden begrünte Flächen und ein Wegenetz als geometrische Formen ausgebildet. Das aufgehende Gebäude gründet auf einer Tiefgarage mit ca. 5.000 m² Grundfläche und 150 unterirdischen sowie 60 oberirdischen Stellplätzen. Das von der Firma Freundlieb entwickelte und realisierte Gebäude mit flexibel aufteilbaren Nutzungsstrukturen besitzt eine Gesamtnutzfläche von 11.300 m². Angelehnt an die äußere Architektur, wurden die Innenbereiche von raumkontor aus Düsseldorf geplant.
www.kemper-steiner-partner.de
www.freundlieb.de
Fotos:
Hans-Jürgen Landes
www.landesfoto.de
raumkontor Innenarchitektur
www.raumkontor.com
Marcus Schwier
www.marcusschwier.net
(Erschienen in CUBE Ruhrgebiet 03|24)