Heimat am Handgelenk
Pottwatch designt Uhren mit echter Ruhrgebietskohle
Die drei Gründer des Ruhrgebietslabels Pottwatch kennen sich schon fast ihr ganzes Leben: Lucas Heinen, Jason Sell und Damian te Heesen verbrachten ihre Kindheit zusammen in Oberhausen – im Schatten von Fördertürmen und Hochöfen. Das Ende der Steinkohle im Dezember 2018 markierte hier das Ende eines Zeitalters: Die Zeche Prosper-Haniel förderte zum letzten Mal das schwarze Gold. Vor diesem Hintergrund wurde die Idee zu Pottwatch geboren: Einer Uhrenmarke, die den Charakter des Ruhrgebiets einfängt und wiedergibt. Eine Crowdfunding-Kampagne half den drei Gründern, ihre Idee in die Tat umzusetzen.
Mit ihren Kollektionen schlagen Heinen, Sell und te Heesen seit 2018 eine Brücke zwischen der Geschichte und der Zukunft des Ruhrgebiets. Die letzte geförderte Steinkohle des Bergwerks Prosper-Haniel veredelt die Zeitmesser. Jede Uhr zeigt hinter Saphirglas auf dem Ziffernblatt oder auf der Rückseite ein kleines Stück Kohle. Die Uhren werden in Duisburg gefertigt, die Steinkohle repräsentiert die Geschichte der gesamten Region. Die Zeitmesser sind sozusagen ein Stück Heimat am Handgelenk. Die Uhren von Pottwatch tragen so passende Namen wie Heimaterde oder Grubenlicht. Die neueste Kollektion des Labels ist Metropolis: Eine Hommage an die Ruhr und ein Symbol für den erfolgreichen Strukturwandel der Region. Die Armbanduhren bringen die Kohle dabei ans Tageslicht – nach vorne auf das Zifferblatt. Ein analoges Schweizer Quarzwerk treibt die beiden Zeiger mühelos über den skizzierten Verlauf der Ruhr. Diese bildet, umgeben von Steinkohle, das Zentrum des gesamten Designs.
Fotos:
Pottwatch
(Erschienen in CUBE Ruhrgebiet 01|23)