Austausch & Vielfalt
Modernes Arbeitsumfeld zwischen Gemeinschaft, Architektur und Alltag in Offenbach
Zwischen Wasser und Skyline liegt der Gebäudekomplex Rockywood. Im vierten Stock dieses aus Holzmodulen bestehenden Neubaus hat die Sales- und Retail-Agentur TMS Trademarketing Service ihre neue Heimat gefunden – und eine neue Büro-Leitlinie gleich dazu: Das Büro will die Menschen wieder zusammenbringen. Das war Aufgabe und Herausforderung zugleich. Die Architektur von Eike Becker gab mit ihrer sichtbaren Holzkonstruktion dabei den Takt vor: Träger, Stützen, Rasterung – alles hell, klar und strukturiert. Die Innenarchitekten von Studio Pampa entschieden sich bewusst dafür, diese Sprache aufzunehmen, statt sie zu überlagern. Das Ergebnis ist ein Interieur, das die Bauweise nicht kaschiert, sondern weiterdenkt – in Materialien, Farben und Atmosphäre.
Im Zentrum: eine großzügige Gemeinschaftsküche, die Treffpunkt, Bühne und Herzstück der 1.600 m² großen Büroflächen ist. Sie ersetzt das klassische Zentrum eines Büros durch ein lebendiges, offenes Raumgefüge. Hier wird gekocht, miteinander geprochen, gefeiert und gearbeitet. Und das sichtbar. Wer sich durch das Büro bewegt, wird unweigerlich Teil dieser Dynamik. Die Organisation der Büroflächen verläuft um diese Gemeinschaftsküche herum. Um den offennen Grundriss zu strukturieren, bestand eine wesentliche gestalterische Entscheidung darin, einen grün-gestreiften Teppichboden einzusetzen. Dieser dient nicht nur der Orientierung, sondern bringt eine ästhetische Ordnung in den Raum und lenkt den Fokus auf die Kernzone. Seine Farbgebung spielt mit den CI-Farben von TMS, ohne übermäßiges Branding zu betreiben. Möblierung und Gestaltung der Bürofläche spiegeln die Bedürfnisse der Nutzenden wider und unterstützen deren Arbeitsweise. Der offene Grundriss, der dem modernen Konzept der Zusammenarbeit und Transparenz entspricht, erforderte jedoch eine besondere Aufmerksamkeit mit Blick auf Privatheit und Akustik. So entstand eine flexible Raumgestaltung mit akustisch optimierten Zonen und individuell angepassten Rückzugsbereichen.
Der Empfangstresen setzt sich übrigens deutlich von klassischen Empfangsbereichen ab: Anstelle mit einer nüchternen Optik, präsentiert er sich als multifunktionales Möbelstück, das für Meetings, Ankünfte oder spontane Laptop-Sessions genutzt wird. Dahinter: ein großformatiges Kunstwerk, das den Raum sofort aktiviert. Apropos Kunst: Sie ist ein weiteres Merkmal des Büros. Daher wurden Werke aus der Sammlung der Agentur gezielt in die Räume integriert: lässig und unprätentiös. Besonders in der Küche zeigt sich das Konzept. Dort wechseln jährlich Arbeiten junger Künstler:innen, die auf dafür vorbereiteten Flächen inszeniert werden. Die Küche wird so nicht nur zum sozialen, sondern auch zum kulturellen Mittelpunkt. So ist es Studio Pampa auf vielfältige Weise gelungen, die Zugehörigkeit zu fördern, den Austausch zu vereinfachen und Vielfalt zuzulassen.
Fotos:
Annika Grabold
www.grabold.de
(Erschienen in CUBE Frankfurt 02|25)