Raffiniertes Innenleben

In einer denkmalgeschützten Scheune in Essen ist ein „Haus im Haus“ entstanden

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Seit der ersten urkundlichen Erwähnung 1552 hat der Dortmannhof in Essen-Katernberg schon einige Veränderungen erfahren. Im 18. Jahrhundert erfuhr er eine Erweiterung um ein Hallenhaus mit Stall- und Wohnteil, in den 1980er-Jahren wurde das Fachwerkhaus mit 270 m² Grundfläche unter weitgehender Wahrung der historischen Bausubstanz umgebaut. Seit 1986 steht es unter Denkmalschutz. Die jetzigen Eigentümer, eine vierköpfige Musikerfamilie, sorgten nun für die jüngsten Veränderungen, die jedoch äußerlich nicht sichtbar sind. Der in Berlin ansässige dänische Architekt Sigurd Larsen hat ein „Haus im Haus“ geschaffen und damit die Auflage der Denkmalbehörde erfüllt, den gewünschten zusätzlichen Raumbedarf ohne Veränderung der Gebäudehülle zu erreichen. Lediglich zwei kleine Dachflächenfenster wurden in die trichterförmigen Räume integriert, die das neu entstandene Musikstudio und die Gästewohnung erhellen, die neben einem zusätzlichen Badezimmer im Scheunen- und Stallbereich entstanden sind.

Der Architekt fügte in die durch eine Fachwerk-Tragkonstruktion dreigeteilte Scheune jeweils „Raummöbel“ ein, sodass links eine Gästewohnung, rechts ein Badezimmer und als außergewöhnlicher Mittelpunkt ein zum zweiflügeligen Scheunentor hin verglastes Musikstudio entstand. Dieses ragt wie eine Raumskulptur in den bis zu elf Meter hohen Dachstuhl hinauf. Das Innere der Scheune mit seiner sichtbaren Fachwerk- und Dachkonstruktion blieb unangetastet. Auch der originale Pflasterboden und die kalkverputzten Wände konnten, dem Wunsch der Eigentümer entsprechend, erhalten bleiben. Die zweigeschossige Gästewohnung ist aus weiß verkleideten, wärmedämmenden Holzrahmenwänden erbaut und erhielt, wie alle Wände, einen neuen Anstrich aus weißer Kalkfarbe. Im Erdgeschoss sind Bad und Kochzeile untergebracht, eine Wendeltreppe führt hinauf in den Wohn- und Schlafbereich.

Die hervorragenden klanglichen Qualitäten des Musikstudios haben selbst die Bauherren überrascht, die als Berufsmusiker hohe Anforderungen an die Akustik stellen. Um unangenehme und klangtechnisch nachteilige Schallreflexionen zu vermeiden, wurde auf parallele Wände verzichtet. Weitere Maßnahmen waren nicht erforderlich, wie zahlreiche Proben erfreulicherweise ergaben.

www.sigurdlarsen.com

(Erschienen in CUBE Ruhrgebiet 03|20)

Architekten:

Sigurd Larsen
www.sigurdlarsen.com

Tragwerksplanung, Bauphysik:

Scheuten Bautechnik Ingenieurgesellschaft
www.ibscheuten.de

Innenausbau:

Martin Bergers
www.martin-bergers.de

Fotos:

Christian Flatscher/Innsbruck
www.christianflatscher.com

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