Die Liebe zum Detail
Einfamilienhaus in klarer Formensprache mit begrünten Dächern und individuellen Raumelementen
Weiß, hell und in klarer kubischer Formensprache nimmt dieses Einfamilienhaus in einer kleinen Wohnsiedlung am Stadtrand seinen Platz ein. Der Baukörper in Massivbauweise setzt sich aus zwei Gebäudeteilen zusammen: Zur Straße hin erscheint das Wohnhaus zweigeschossig, zur Gartenseite gibt es zusätzlichen Raum für ein Galeriegeschoss im zur Gebäudemitte hin ansteigenden Pultdach. Die direkt anschließende Doppelgarage nimmt sich bewusst zurück hinter einer langgestreckten Wand, die homogen durchlaufend mit horizontalen Holzlatten verkleidet ist. Sowohl das Flachdach als auch das sanft ansteigende Pultdach sind extensiv begrünt.
Im Erdgeschoss des vollunterkellerten Hauses befinden sich die Garderobe, ein Gäste-WC und Vorratsraum, ein kleines Gästezimmer, das auch als Büro genutzt werden kann, eine offene Wohn-Essküche mit großzügigem Essplatz und das Wohnzimmer mit einer Sitzecke am offenen Kamin. Zum Garten hin öffnet sich das Erdgeschoss über eine raumhohe Verglasung. Die große Terrasse ist zum Teil in den Baukörper integriert. Im Wohnzimmer bestimmt neben der großzügigen Verglasung eine Kaminwand mit plastischen Einschnitten den Raum. Die Kaminwand und eine parallel dazu über alle Geschosse durchbindende Sichtbetonwand liegen im Zentrum und bilden das Herzstück des Hauses. Die von oben belichtete Treppe fügt sich an die Sichtbetonwand an. Im Obergeschoss finden, zur Gartenseite gewandt, drei Kinderzimmer und das Elternschlafzimmer ihren Platz. Neben der Erschließungszone sind dort straßenseitig ein Hauswirtschaftsraum sowie die Bäder für die Eltern und Kinder angeordnet. Alle drei Kinderzimmer vergrößern sich über ein zusätzliches Galeriegeschoss, das Elternschlafzimmer mit der Ankleide öffnet sich nach oben in den ansteigenden Pultfirst.
Neben dem durchdachten, klar zonierten und reichlich natürlich belichteten Grundriss bestimmen die vielen sorgfältig geplanten Details das Projekt: die plastische Kaminwand mit der integrierten Sitzecke, das tiefe, gerahmte „Guckfenster“ am Essplatz mit Blick in den Garten sowie die inklusive der Möbel geplanten Bäder.
Fotos:
Stephan Baumann
www.bild-raum.com
(Erschienen in CUBE Stuttgart 04|22)