Lebensraum Dach

Aus Trockenböden entstehen attraktive Wohnungen

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Vor dem Hintergrund der starken Nachfrage nach Wohnungen bei gleichzeitig nur begrenzt verfügbarem Bauland in Hamburg haben intelligente Konzepte zur Nachverdichtung eine große Bedeutung. Ein enormes Potenzial bieten in diesem Zusammenhang Baulücken, Aufstockungen und Dachausbauten. Der Architekt Babis C. Tekeoglou hat sich mit seinem Team auf genau solche, oft übersehene „Restflächen“ spezialisiert. Die ungenutzten Dachböden dreier Baukörper einer Wohnanlage in der Lorichstraße in Barmbek-Nord wurden von seinem Büro in atmosphärische Wohnräume verwandelt. Dieses Projekt zeigt beispielhaft, wie eine gelungene Nachverdichtung im innerstädtischen Raum neuen, attraktiven Lebensraum unter dem Dach schaffen kann.

Ursprünglich 1936 erbaut, war die Wohnanlage mit den obligatorischen Steildächern und Putzfassaden ein für die Nazizeit typischer Gegenentwurf zum vom Backstein und Flachdach geprägten Reformwohnungsbau der 1920er-Jahre. Nach schweren Kriegszerstörungen wurde das Ensemble nach 1955 durch eine Baugenossenschaft wieder aufgebaut. Die drei Häuser verfügten insgesamt über 128 Mietwohnungen, 16 Treppenhäuser und rund 1.100 m² nur als Trockenraum genutzte Dachfläche. Die neuen Eigentümer beschlossen, im Zuge einer energetischen Fassadensanierung auch die Treppenhäuser zu sanieren, für alle Wohnungen neue größere Balkone im Hofbereich zu schaffen und die ungenutzten Dachflächen in zeitgemäße Mietwohnungen umzuwandeln. Bei der Planung wurde dann schnell klar, dass ein komplett neues Dach insgesamt wirtschaftlicher und sinnvoller ist. Der Umbau in drei Bauabschnitten dauerte zwei Jahre. Nach der Sanierung erscheinen die Fassaden und Treppenhäuser jetzt hell und freundlich.

Unter dem Dach gibt es nun 20 neue Wohnungen, zwölf mit zwei Zimmern und 70 m² Wohnfläche sowie acht 1- oder 1,5-Zimmerwohnungen mit jeweils 38 m² Wohnfläche. Beide Wohnungstypen besitzen moderne Grundrisse. Beim Betreten gelangt man unmittelbar in den offenen Wohn-, Ess- und Kochbereich mit Zugang nach draußen. Vom Wohnraum aus erreicht man den Schlafraum, der je nach Wohnungstyp auch einen direkten Balkonzugang besitzt, sowie das Vollbad und das Gäste-WC. Der weitläufige Raumeindruck in den Wohnungen wird durch die 3,50 m hohen Decken und die großzügigen Balkone als erweiterter Wohnraum erreicht. Besonders stimmungsvoll sind die unterschiedlichen Tageslichtsequenzen mit Licht- und Schattenspielen durch die bewusste Anordnung der Öffnungen. In der Summe sind rund 130 Dachfenster geplant und verbaut worden.

www.bct-architekt.de

Fotos:

Jochen Stüber
www.jochenstueber.de
Andrea Flak
www.andreaflak.de

(Erschienen in CUBE Hamburg 02|20)

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