Reminiszenz an Schumacher

Die beiden drei- und viergeschossigen Baukörper bilden einen räumlichen Abschluss zur nördlichen Freifläche mit Sportnutzung am Siedlungsrand.

TVA_5388_Rhiemsweg_17_by_Jochen_Stueber_15_700pixel

Dieses Backsteinensemble aus zwei Baukörpern mit insgesamt 34 Wohnungen am Rhiemsweg in Horn wurde von Tchoban Voss Architekten entworfen. Die Gebäude liegen unweit der Horner Rennbahn, wo seit 1869 Galopprennen ausgetragen werden. Zugleich ist sie als öffentlicher Park mit Teich, Spiel- und Sportflächen auch ein wichtiges Naherholungsgebiet. Zentrales Motiv des Projektes „Wohnen am Rhiemsweg“ war die Schaffung eines Ortes, der sich in seiner Klarheit an der hamburgischen Wohnbautradition der 1920er-Jahre orientiert und diese zeitgemäß weiterentwickelt. Horn war damals Teil des reformorientierten Massenwohnungsbaus unter der Ägide von Fritz Schumacher im Hamburger Osten. Nur wenig ist davon übrig geblieben, da die östlichen Stadtteile 1943 weitgehend zerstört wurden. Heute ist Horn von den Rotklinker-Zeilenbauten der 1950er- und 1960er-Jahre geprägt.

In Materialität, Farbigkeit und Textur greifen die Neubauten die Backsteinarchitektur der Umgebung auf. Die klassisch proportionierten Fassaden in horizontaler Prägung wirken ruhig und durch die eingeschnittenen Loggien bzw. Balkone erhalten die Baukörper Rhythmus und Plastizität. Zusätzlich gliedern die differenzierten Staffelgeschosse die Volumen maßvoll.

Die beiden drei- und viergeschossigen Baukörper ersetzen eine ursprünglich vorhandene eingeschossige Bebauung und bilden einen räumlichen Abschluss zur nördlichen Freifläche mit Sportnutzung am Siedlungsrand. Die vorhandene Siedlungsstruktur wird fortgeführt, der standortprägende Baumbestand erhalten. Die Bebauung verschmilzt harmonisch mit der Umgebung, sie übernimmt die Körnung des Umfeldes und korrespondiert mit den südlich angrenzenden Gebäuden. Die Anordnung der beiden Baukörper schafft eine abwechslungsreiche Platzsituation mit gefassten Raumkanten und spannenden Blickachsen. So ist ein attraktives Ensemble mit hoher städtebaulicher Qualität entstanden.

Die 34 öffentlich geförderten Wohneinheiten für ein bis vier Personen wurden für die Saga Unternehmensgruppe errichtet. Die Wohnungen im Erdgeschoss sind barrierefrei und verfügen über Terrassen. Alle weiteren Wohnungen wurden nach den neuesten Förderrichtlinien der IFB Hamburg in barrierearmer Grundausstattung ausgelegt, ihnen sind großzügige Balkone zugeordnet. Die Erschließung über den nördlichen Rhiemsweg ermöglicht optimal nutzbare Grundrisse und Belichtungsverhältnisse. Beide Häuser sind unterkellert. Dort sind Mieterabstellräume, Fahrradparkplätze und Technik­räume untergebracht. Die Dächer sind als Gründach ausgeführt, der Außenbereich wurde landschaftsgärtnerisch gestaltet. Das Projekt wurde ab Leistungsphase 5 von Quente Schwartz Architekten bearbeitet.

www.tchobanvoss.de

Fotos:

Jochen Stüber
www.jochenstueber.de

(Erschienen in CUBE Hamburg 03|20)

Nothing found.

Wie aus dem Berg geschliffen

Eleganz trifft auf exklusive Privatsphäre: In den neuen Private Spa Suiten des „FreiWerk" im Harz verschmelzen luxuriöses Design, skandinavische…

Passagierschiff in Pankow

Architekturbüro generiert ein Grundstück und schafft Mitarbeiterwohnungen für die Charité

Metamorphose in Lehm

Eine Haushälfte in Lindenthal wurde neu geordnet und nachhaltig baubiologisch umgebaut

Austausch & Vielfalt

Modernes Arbeitsumfeld zwischen Gemeinschaft, Architektur und Alltag in Offenbach

Nothing found.

KF1588-08_15_700pixel

Kein Bällebad mehr

Neue Räume für eine neue Unternehmenskultur

02_Drei-Schwestern_RHWZ_Wasmerstrasse_Haus-1-mit-Durchblick-auf-Haus-3_15_700pixel

Drei Schwestern

Die genossenschaftlichen Neubauten erinnern an champagnerfarbene Nadelstreifenanzüge

Daniel-Faro-_Studio-Lineatur_authentikka_013_15_700pixel

Authentische indische Küche

Das Ambiente eines Restaurants in Winterhude ist von den Farben und der Kultur Indiens inspiriert

11_KPTN_blauraum__Marcus-Bredt_Wohn-und-Gewerbeblock_15_700pixel

Eine kleine Stadt in der Stadt

Im KPTN sind rund ein Dutzend Nutzungen vereint

DeWinder_Carlsen_3_hoch-aufgeloest_15_700pixel

Neues Arbeiten in alten Hallen

Von industrieller Nutzung zur Bürolandschaft für den Carlsen Verlag

Ruheoase im Großstadttrubel

Pool und Spa des Hotels Europäischer Hof wurden komplett saniert und neu gestaltet

IMG_8074-HDR_19_700pixel

Bauwende Pur

Zwei richtungsweisende Nullemissionshäuser in Hohenschönhausen

emms2_14_15_700pixel

Vielfältiges Gemeindeleben

Die Neuordnung rund um die Emmauskirche in Wilhelmsburg sichert die Zukunft des Standortes