Unsichtbares sichtbar machen

Wie Licht die Besonderheiten des Powalla Forums herausarbeitet

Unsichtbares sichtbar machen

Bis zu 1,5 Millionen Gäste aus aller Welt besuchen pro Jahr den Michel, die evangelische Hauptkirche St. Michaelis in der Neustadt. Das Powalla Forum fungiert seit Ende 2022 als Besucherzentrum und entlastet das sakrale Gebäude von touristischen Funktionen. Es liegt im südwestlichen Teil des Kirchplatzes nah am Hauptportal des Gotteshauses. Das ehemalige Pastorat aus den 1950er-Jahren wurde erhalten, von außen denkmalgerecht saniert, innen entkernt und durch einen neuen Umfassungsbau erweitert. Das Lichtkonzept von Licht 01 verbindet Altbau und Neubau und betont gleichzeitig ihre jeweilige Einzigartigkeit. Ein schwarzer Deckenkanal, der unterschiedliche Leuchtentypen aufnimmt, verbindet den oberen und unteren Eingang und unterstützt als zurückhaltendes, ordnendes Element das architektonische Konzept. So entsteht durch die integrierten, engstrahlenden Spots eine auf dem Boden gut sichtbare Lichtführung. Die großflächige Wand, auf der der Leitspruch von St. Michaelis in reflektierenden Buchstaben aufgebracht ist, wird gleichmäßig mit Wandflutern ausgeleuchtet, so dass im Raum durch die damit verbundene Lichtreflektion ein weiches Grundlicht erzeugt wird. Die Architektur wird betont und bildet einen angemessenen Hintergrund für den fünf Meter hohen Medienturm, auf dem Informationen und Bilder präsentiert werden. Die Decke des Neubaus löst sich durch eine breite Lichtfuge und die sanfte Beleuchtung der historischen Fassade vom Bestandsgebäude. Dessen Sockel wird von einer umlaufenden flächenbündigen Bodeneinbauleuchte erhellt, was die optische Trennung der Gebäudeteile zusätzlich unterstreicht. Im Bereich des ehemaligen Pastorats stellt die abgehängte Decke, die rundum vertikal eingebaute Lichtdeckenfelder trägt, ein wesentliches Lichtplanungselement dar. Die historische Innenfassade im neu entstandenen Kassen- und Shopbereich wird einheitlich diffus ausgeleuchtet. In das umlaufende Stahl-Profil zur Aussteifung der entkernten Fassade sind ausrichtbare LED-Profilleuchten integriert. Sie beleuchten zusätzlich die gesamte Innenfassade des ehemaligen Pastorats. Seine noch erkennbaren Deckenanschlüsse machen so im neu gewonnenen Raum die Maßstäblichkeit der historischen Räume wahrnehmbar. Einzelne Deckeneinbauleuchten mit engstrahlenden Spots erhellen die Verkehrszone, setzen durch sichtbare Lichtpunkte wichtige Akzente und schaffen eine Lichtführung am Boden. Eine sechs Meter lange Sonderleuchte betont mit ihren abgeblendeten Optiken die hochwertigen Materialien des Empfangstresens, der durch integrierte Leuchten als zentraler Anlaufpunkt für die Gäste inszeniert wird. Im Außenbereich ist die Lichtplanung zurückhaltend, da das Gebäude mit den großen Glasflächen aus sich heraus leuchtet. Lediglich die Akzentuierung der Bepflanzung und eine in die Natursteinverkleidung integrierte Lichtlinie lenken den Blick auf den Vorplatzbereich und die langgezogene Rampe zum Gebäudeeingang.

www.licht01.de

 

Fotos:
Sabine Vielmo
www.vielmo.com

(Erschienen in CUBE Hamburg 04|24)

Lichtplanung:

Licht 01 Lighting Design
www.licht01.de

 

Architekten LP 1–5:

Stölken Schmidt Architekten
www.stoelkenschmidt.de

 

Architekten LP 6–8:

Architekturbüro Herzer
www.herzer-architekt.de

 

Innenarchitektur (Shop und Medienstele):

Jangled Nerves
www.janglednerves.com

 

Elektro:

IWP-Ingenieure
www.iwp-ingenieure.net

Nothing found.

Einstige Kirche wird Kunstraum

Subtiler Kirchenumbau lässt Begegnungsstätte in neuem Kontext entstehen

Kleiner Campus ganz gross

Lernlandschaft mit Grundschule, Haus für Kinder und Turnhalle in Neuperlach

Aktiv und robust

Neues Wohnquartier an der Wuppertaler Nordbahntrasse nimmt Fahrt auf

Dauerhaft statt temporär

Musterfläche wird zur lebendigen Arbeitswelt

Nothing found.

6050_Su-derfeld_2900_034_c_Daniel_Sumesgutner_15_700pixel

Zeitlos und nachhaltig

Im Quartier Süderfeldpark gehen Natur und Architektur eine Symbiose ein

DSCF1308_15_700pixel

Wohlfühlambiente

Formen, Farben, Nutzungen und Technik in perfekter Harmonie

2_v1_MG_2503_print_15_700pixel

Raumerlebnis Dach

Eine Dachaufstockung in Harvestehude als gelungenes Beispiel für Bauen im Bestand

Ein Ort für Kinder

Hier wird Kreativität entfaltet und spielerisch die Welt des Handwerks erkundet<

So lässt es sich gut leben

Haus und Poolhaus sind maßgeschneidert für eine Familie

DSCF1308_15_700pixel

Wohlfühlambiente

Formen, Farben, Nutzungen und Technik in perfekter Harmonie

_DSC6843_HiRes_02_15_700pixel

Ein echtes Schätzchen

Der Umbau eines Bungalows aus den 1960er-Jahren offenbart seine Qualitäten

Sebastian_Glombik_Vogelkamp_8149_19_700pixel

Gut für Mensch und Natur

Nachhaltige Platzgestaltung unterstützt Artenvielfalt und Regenwasserbewirtschaftung