Behutsam umgebaut
Ein kernsaniertes Stadthaus in Sülz verbindet modernes Wohnen mit dem Bestand
Der Kölner bleibt im Veedel – mit diesem Motto lässt sich auch die Suche eines Bauherrenpaares überschreiben, das für sich und seine beiden heranwachsenden Kinder nach einer passenden Immobilie im Umkreis seiner Mietwohnung suchte. Dabei lag das Gute am Ende erstaunlich nah: Das direkte Nachbarhaus aus dem Jahr 1935 ließ sich nach dem Auszug der älteren Besitzerin zwei Jahre später von der Erbengemeinschaft erwerben. Hayner Salgert Architekten aus Düsseldorf übernahmen die Planungen für die Modernisierung und den Umbau des Stadthauses. Es wurde dabei vollständig kernsaniert, energetisch ertüchtigt und innenräumlich so umgebaut, dass es heutigen Bedürfnissen an ein zeitgemäßes Wohnen entspricht.
Die schlichte Fassade und der eher zurückgenommene Gesamteindruck des Hauses entsprachen den Erwartungen der Bauherren und sollten entsprechend bei der Sanierung erhalten werden. Sowohl das Dach als auch die Straßenfassade erhielten eine mineralische Dämmung. Der gartenseitige Balkon wurde zudem baulich so vergrößert, dass er harmonisch die Flucht eines späteren Anbaus aus dem Jahr 1953 aufnimmt. Die Fensterformate und -teilungen orientieren sich straßenseitig bewusst am ursprünglichen Zustand des Hauses. Großformatige, aus Holz gefertigte Schwingfenster und Festverglasungen sorgen auf der Gartenseite für viel Tageslichteinfall und großzügige Ausblicke. Die Dachgauben sind im Rahmen des Möglichen maximal vergrößert worden, um die Wohnqualität auch im Dachgeschoss entsprechend zu verbessern. Schon früh war den Bauherren klar, dass die Originaltreppe aus alten Eichenstufen erhalten bleiben sollte. Als zentrales Verbindungselement verknüpft sie die Wohnetage im Erdgeschoss mit der Elternetage im 1. Obergeschoss und der Jugendetage im Dachgeschoss. Dabei wurden die Grundrisse auf jeder der Ebenen so konzipiert, dass ein Durchwohnen über die gesamte Gebäudetiefe möglich wird. Eine reduzierte Materialauswahl unterstreicht schließlich den offenen Charakter der Räume – auch im Zusammenspiel mit der künstlichen Beleuchtung, die frühzeitig genug geplant wurde.
www.haynersalgert-architekten.de
Fotos:
Frank Böttner
www.boettner-foto.de
(Erschienen in CUBE Köln Bonn 03|21)