Frischer Glanz und neue Nutzung

Das sogenannte Osram-Haus in Essen wurde aufwendig saniert und aufgestockt

04_a_Gebaeude-nach-Sanierung_15_700pixel

Das 1928/1929 von dem Architekten Ernst Knoblauch für den Möbelgroßhandel Rosendahl & Bachrach im Stil der neuen Sachlichkeit entworfene Gebäude an der Kruppstraße in Essen hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich. Ab 1930 mietete der Berliner Leuchtmittelhersteller Osram mehrere Etagen des Gebäudes und ließ auf dem Treppenturm mit seinen prägnanten Gesimsen und Lisenen eine auffällige Osram-Leuchtwerbung installieren. Nach Jahrzehnten unterschiedlicher Nutzungen stand das komplett denkmalgeschützte Gebäude viele Jahre leer und verfiel zusehends. Mit einem neuen Frankfurter Investor, der die Immobilie 2016 erwarb, sollte der Dornröschenschlaf beendet sein. Für die Hotelkette Trip Inn ließ er ein Hotel entstehen, mit dessen Planung und Bauleitung Karmalker Ritterbach Architekten aus Düsseldorf betraut wurden.
 
2018 begann die Modernisierung und Sanierung des Gebäudes, die im Sommer 2020 abgeschlossen wurde. Entstanden sind 109 Zimmer und Apartments in dem Hotel, dessen Fassadenschriftzug nunmehr den des Betreibers Trip Inn trägt. Wenn die Architekten die Sanierungsherausforderungen Revue passieren lassen, fallen ihnen viele Instandsetzungsarbeiten ein, die vorher nicht abzusehen waren: Das komplette Entfernen des Bestandsputzes von ca. 5.000 m² zur Prüfung der freigelegten Betonoberflächen auf Risse, das Sandstrahlen von ca. 6.000 m² Betondecken und Unterzügen, die aufwendige Sanierung von Betonrissen sowie die Sanierung von 1.700 m Betonunterzug. Die Fassadenrestaurierung fand in enger Absprache mit der Denkmalbehörde statt, wobei diese dem Einbau schallschutzgerechter Fenster aus Aluminium zustimmte. Da große Fenster „von der Stange“ diese Anforderungen nicht erfüllen konnten, wurden die Fenstergrößen verringert und Betonpfeiler in die Fensteröffnungen betoniert, die die Dreiteilung der Fenster aufnehmen. Das Erdgeschoss ist gekennzeichnet durch eine Verkleidung mit Etringer Tuff, während die Fassade im Bereich der Regelgeschosse durch schmale Gesimse in horizontale Bänder gegliedert ist. Die Brüstungsbänder sind weiß verputzt, die Felder zwischen den Fensterelementen bilden dazu mit ihrem Backstein-Sichtmauernwerk einen reizvollen Kontrast. Im Rahmen der Modernisierung wurde das ursprüngliche Satteldach auf der Friedrichstraße abgerissen und mit drei Vollgeschossen auf das 3. Obergeschoss aufgestockt. Im Inneren ist kein Stein auf dem anderen geblieben. So wurde das Untergeschoss ausgegraben und „tiefer gelegt“. Hier befinden sich nun Gastronomie, Sauna und die Räumlichkeiten für das Personal. Im Erdgeschoss sind die Empfangshalle, ein Büro und ein Besprechungsraum platziert. Die Rekonstruktion der Treppenhäuser erfolgte unter möglichst detailgetreuer Einhaltung des Originals. Restauriert werden konnte beispielsweise das historische Treppengeländer, der Boden wiederum wurde dem Original nachgebildet. Für die Inneneinrichtung zeichnet der Betreiber verantwortlich.

www.architekten-kr.de

Fotos:

David Wasicek

(Erschienen in CUBE Ruhrgebiet 04|20)

Architekten:

Karmalker Ritterbach Architekten
www.architekten-kr.de

Elektroplanung:

TBH – Norbert Hollands
www.tb-hollands.de

Elektrik, Ausführung:

Elkab System
www.elkab-system.de

Klima, Lüftung:

KKL
www.kkl-online.de

Tragwerksplanung:

IGE Ingenieurgesellschaft für Tragwerksplanung
www.ingenieurbuero-ebrecht.de

Innenausbau, Estricharbeiten:

B&L Probau
bl-probau.de

Dacharbeiten:

Dirk Dohmen
02161 658342

WDVS, Putzarbeiten:

Lo Curto
www.locurto.de

Nothing found.

Große Schwester

Ein markantes Einfamilienhaus in Leverkusen stiftet Bezüge zu seinem Ort

Neues Wohnen Orankesee

Behutsame Nachverdichtung mit vier Punkthäusern in Weissensee

Natürlich, ehrlich, grün

Materialien, Farben und Textilien spiegeln das pflanzenbasierte Gastronomiekonzept des Cafés

Haus mit Qualitäten

Ein freistehendes Einfamilienhaus in Bochum gewinnt an Größe und bewahrt seine Identität

Nothing found.

Aussen_Luftbild_15_700pixel

„Das schwarze Schaf“

Modernes Wohnen im charakterstarken Einfamilienhaus mit unverbaubarem Blick

DSC04886_15_700pixel

Made im Ruhrgebiet

Kumpelkram lässt die Geschichte der Region in Möbel und Accessoires einfließen

Strassenansicht-Haus-1_19_700pixel

Individuelle Zweisamkeit

Zwei eigenständige Häuser in Essen-Kettwig bilden ein städtebauliches Ensemble

Mercator_One_Olaf-Rohl_013_20_700pixelAfsSEZk1E1K5M

Repräsentatives Entree

Das Büro- und Geschäftsgebäude Mercator One ist Duisburgs neue Landmarke

stf-hocker-3-2_b_22_700pixelOIGXXaut4M5PH

Lokal und nachhaltig

Die Industriedesi­gner Lena Halbedel und Florian Krohm designen Möbel aus Restholz aus dem Ruhrgebiet.

Kolumbarium-Innenraum-c-KU-SSDENFROSCH_15_700pixel

Im Bestand geborgen

Die Rheinkirche in Duisburg-Homberg wurde in ein Kolumbarium transformiert

Mit Fingerspitzengefühl

Neuausrichtung des Forum Velbert unter Wahrung der architektonischen Identität

8_15_700pixelH3EIbQ0hfT1CW

Klare Formensprache

Ein Mehrfamilienhaus in Moers huldigt dem Bauhausstil und ist barrierefrei