Penthouse à la Japonaise

Ausstattung mit Elementen japanischer Wohnkultur

CARLO_JapPenthouse_Daniel_Scha-fer_004_15_700pixel

Wann hat man als Innenarchitekt:in schon die Gelegenheit, über eine Carte Blanche für die Ausstattung einer Wohnung zu verfügen? Dieses Glück hatten Carlo Architektur und Interior Design aus Berlin. Kein Wunder, dass Charlotte Wiessner, die Inhaberin des Büros, begeistert war und sich mit ihrem Team voller Engagement an die Umsetzung machte. Es ging um die Ausstattung eines Penthouses direkt am Spittelmarkt. Dieses entsprach nicht dem Standard, den sich die Bauherrin wünschte. So wurde zunächst einmal der Grundriss verändert, indem Wände herausgerissen und neue gesetzt wurden. Es gab ein Briefing, bei dem sich das Team von Carlo über die Wünsche der Kundin informierte. Nicht nur die Umstände waren ungewöhnlich, sondern auch der Auftrag: Die Wohnungsinhaberin hatte einige Jahre in Japan verbracht und sich dabei in die japanische Wohnkultur verliebt. Sie wünschte sich nichts Geringeres als eine Wohnung „à la japonaise“, ließ den Innenarchitekten dafür völlig freie Hand und einen Etat von 700.000 Euro! Man muss tief in die japanische Kultur eintauchen, um die Bedeutung dessen, warum Japaner ihre Umgebung so – für unsere Begriffe – karg gestalten, zu verstehen. Bei Elementen, wie Tatami-Matten, Papier-Türen, Futon-Betten, die einem spontan zu traditioneller japanischer Wohnungseinrichtung handelt es sich um Klischees. Im vorliegenden Fall ist der Eindruck etwas üppiger: Der Eingangsbereich ist ein Ort der Reinigung, nie darf man die Wohnung mit Schuhen betreten. Die Architekten entschlossen sich, diesen Bereich als „Wald“ auszustatten. Eine handbemalte Tapete verwandelt den Eingang in eine Welt voller Harmonie. Von hier gehen fünf Türen ab, die in die einzelnen Lebensbereiche führen. Zur Rechten befindet sich ein kleiner Bereich in Tannengrün, der die Garderobe darstellt. Hier schließt sich die Bibliothek an, die einerseits als Lesezimmer dient und in dem auch Gäste empfangen werden. Eine imposante Bücherwand aus rötlich gebeiztem Nussbaum ist vollgestellt mit alten Folianten. Ein barrierefreier Übergang führt in den Wohnbereich mit seiner Teeecke. Das ist der Ort der Ruhe und Meditation. Auf einer mit Blattgold veredelten Wand kann man bei Sonneneinstrahlung ein phantastisches Lichtspiel beobachten. Esstisch und Stühle stammen aus einer japanischen Möbelmanufaktur. Vorbei an den beiden Bädern gelangt man zum schillerndsten Bereich der Wohnung – dem Schlafzimmer. Der Keiderschrank in Perlmuttoptik ist mit einer Tapete bezogen, auf der von Hand aufgemalte Fische zu sehen sind.

www.carlo-berlin.com

Fotos:

Daniel Schäfer

(Erschienen in CUBE Berlin 01|23)

Innenarchitektur:

Carlo Berlin Architektur & Interior Design
www.carlo-berlin.com

Stühle:

Carl Hansen & Son
www.carlhansen.com

Miyazaki
www.miyazakichair.com

Cherner
www.chernerchair.com

Hocker:

Semigood Design
www.semigoods.com

Coffee-Table, Esstisch, Polsterbett und Sofa:

Flexform
www.flexform.it

Beistelltische:

Cassina
www.cassina.com

Schönbuch
www.schoenbuch.com

Leuchten:

Ingo Maurer
www.ingo-maurer.com

Contardi Light
www.contardi-italia.it

Santa & Cole
www.santacole.com

Brokis
www.brokis.cz

Schlafsofa:

Samland
www.samland-inneneinrichtung.de

Kissen:

Libeco
www.libeco.com

Teppich:

Kvadrat
www.kvadrat.dk

Sprossenwand:

Nohrd
www.nohrd.com

Vase:

Guaxs
www.guaxs.com

Nothing found.

Tradition und Moderne vereint

Neubau übersetzt regionale Bauweisen und Materialien in zeitgemäße Architektur

Behutsam modernisiert

Ein denkmalgeschütztes Stadthaus in Unterbilk wird zur passgenauen Wohn- und Arbeitswelt

Klare Formen – Starke Farben

Lichtdurchflutetes Hallenbad bietet Wohlfühlatmosphäre

Biodivers und hitzeresistent

Der Neubau der Calwer Passage besticht durch sein innovatives Grünkonzept

Nothing found.

03_LKL_Up-_Berlin_EP03964-0146_15_700pixel

Vom Warenhaus zum Workspace

Das Up! Berlin präsentiert sich als markantes Bürogebäude mit ausgefallenem Lichtkonzept

31_53_221010_Iwan_Baan_N13_15_700pixel

Freundlicher Gigant

Ein Bürogebäude verändert das Gesicht von Strahlau

10_Li18-Berlin_Totale-C-Jan-Bitter_15_700pixel

Spiel von alt und neu

Als wäre es schon immer so gedacht gewesen – eine Nachverdichtung im Wedding

Casa-Potsdnam-giu19-009M_15_700pixel

Klares Statement

Inmitten einer historisch gewachsenen Umgebung setzt die zeitlose Villa ein modernes Zeichen

AMR3_8841-hell_15_700pixel

Norderoog und Süderoog

Klug durchdachte experimentelle Wohnungen für Studierende

DJI_0826_bird-s-eye-view-garden-house_15_700pixel

Gemeinsam für eine Baugruppe

Erfreulich virtuos: Ein verspieltes und effizientes Ensemble für 15 Parteien

Wenn Räume sprechen könnten

Im einstigen „Haus des Kindes“ entstand eine neu-alte Penthouse-Wohnung

01-Ansicht-Strassenseite-Pergola-Haus-rundzwei-Architekten-Berlin-Foto-Gui-Rebelo-ES_PW6_111_15_700pixel

Halb geschlossen – halb offen

Einfamilienhaus mit Holzlattung und Pergola auf beiden Seiten