Wohnen unter schrägen Dächern
Platzgewinn durch ausgeklügelte Dachflächenoptimierung
Per Direktauftrag erhielten Unterlandstättner Architekten die Aufgabe, einen doppelgeschossigen Dachaufbau auf einem Altbau in der Maxvorstadt zu erstellen. Zu der Zeit als die Architekten beauftragt wurden, ga es bereits eine genehmigte Kubatur für das Dach. Da dem neuen Besitzer des Speichers die geplanten Grundrisse nicht gefielen, musste der bisherige Entwurf noch einmal komplett überarbeitet werden, was zu einer vollkommen neuen Dachaufteilung führte. Dies hatte allerdings eine Änderung der Tragstruktur zur Folge. Unterlandstättner Architekten gelang es, die zuerst geplante komplexe Dachgeometrie erheblich zu erweitern und klare Raumstrukturen für zwei Wohnungen zu entwickeln. Die Umplanung sowie der gesamte Planungs-, Genehmigungs- und der Bauprozess wurde in nur 24 Monaten bewältigt.
Der doppelgeschossige Dachaufbau ermöglichte die Realisierung von zwei Wohnungen – die kleinere von beiden im ersten Dachgeschoss. Für die größere Wohnung befinden sich Eingang und Privaträume im ersten Dachgeschoss, der offene Koch-Ess-Wohnbereich im zweiten Dachgeschoss erstreckt sich über die gesamte Hausbreite. Über beide Etagen konnte eine Wohnflläche mit insgesamt 256 m² gewonnen werden. Beide Wohnungen bieten einen hohen modernen Standard mit eingebauten Küchen, Bädern, Wohn- und Essbereich. Ebenfalls zur Ausstattung gehören Einbaumöbel und in beiden Wohneinheiten auch jeweils ein Kamin. Beide Mietwohnungen verfügen nun sogar über eine Dachterrasse mit einem wunderbaren Blick über die Dächer – ein bedeutender Luxus im dichten innerstädtischen Umfeld der Maxvorstadt.
Eine Herausforderung war es, die großen Dachflächenfenster anzubringen. Mit ihrer Größe von 1,75 x 2,15 Meter mussten sie mit Hilfe eines Krans millimetergenau eingepasst werden. Dank dieser großflächigen Öffnungen der Dachschrägen verfügen die Wohnungen über viel Licht und Luft und können nahezu die Trennung von außen und innen aufheben – subjektiv empfunden lebt man sozusagen im Freien. Bei allen durchgeführten Maßnahmen wurden Nachhaltigkeitsaspekte berücksichtigt, um Ressourcenverbrauch und Umweltbelastung zu minimieren.
Fotos:
Michael Heinrich
www.mhfa.de
(Erschienen in CUBE München 02|25)