Vom Bolzplatz zum Erlebnispark
Ein Sport- und Bürgerpark verknüpft alte und neue Sportanlagen zu etwas Größerem
Lange besaß die Stadt Baesweiler am westlichen Ortsrand ein Highlight: den Carl-Alexander-Park, der eine brachliegende Halde aus Bergbauzeiten in Szene setzte und erlebbar machte. Nun hat auch der östliche Stadtrand ein Pendant erhalten: DTP Landschaftsarchitekten aus Essen haben das Umfeld von Hallenbad, Sportplatz und Tennisanlage in einen Sport- und Bürgerpark verwandelt, der alte Spiel- und Bewegungsangebote neugestaltet und durch neuartige zu einer multifunktionalen Sportlandschaft ergänzt. Egal ob Vereinssportler:innen, spielende Kinder, Herausforderungen suchende Jugendliche, Freizeitjogger:innen oder auch „nur“ Spaziergänger:innen: Seit seiner Eröffnung im Frühjahr 2023 hat sich der 8,5 Hektar große Park zu einem neuen stadt- und generationenübergreifenden Anziehungspunkt entwickelt.
Für den Entwurf leitend wurde die Idee einer Parklandschaft, die die Sportstätten umfließt, mit differenzierten Räumen für aktiven und passiven Aufenthalt. Um diese Landschaft zu realisieren, mussten neue Bäume gepflanzt, Blühwiesen angelegt und ein nachhaltiges Regenwassermanagement umgesetzt werden. Zudem galt es die vorhandenen Spiel- und Bewegungsangebote neu zu strukturieren. Dabei ergab sich zum Beispiel im südlichen Bereich des Parks die Möglichkeit, eine Trendsportanlage zu integrieren und eine bestehende Dirt-Bike-Strecke zu einem Funsportpark zu erweitern. Aber auch die Verlagerung der Skater-Halfpipe eröffnete die Möglichkeit, eine große Parkwiese mit Baumgruppen zum Verweilen zwischen Minigolfanlage und Wasserspielplatz anzulegen. Der neukonzipierte Rundweg um die Sportlandschaft herum erschließt nicht nur ihre verschiedenen Anziehungspunkte, sondern dient zugleich auch als kilometrierte Laufstrecke. Der Weg führt dabei abwechslungsreich an intensiv bespielten Arealen vorbei bis hin zu offenen, in die Weite der Landschaft führenden Bereichen. Einen besonderen Charakter hat der Rundweg entlang der quartierszugewandten Parkstraße, wo eine „Eingangsspange“ entstanden ist: Hier locken nicht nur Sichtbeziehungen, sondern auch Streetprints und rote Stelen die Nutzer:innen in den Park und verzahnen diesen direkt mit der Stadt. Im Nordosten des Sport- und Bürgerparks ist mit Fußballfeld, Multisportfeld, Boulebahn und neuer Skateanlage ein dichtes Angebot für Bewegungsliebende entstanden. Den westlichen Rand dieser Zone prägt ein multifunktionaler, gepflasterter Platz, von dem aus alle Sportangebote sichtbar und zugänglich sind; hier starten auch die Wege, die sich durch das Areal schlängeln und an dessen Rändern wiederum Fitnesspunkte zu Bewegung animieren. Durch die großzügige Entsiegelung von Flächen und die Anlage von großflächigen Blühwiesen ist dazu Biodiversität entstanden. Zwischen Sport und Grün haben sich so ganz neue Synergien entwickelt, die den Standort stärken und zukunftsmäßig machen.
Fotos:
Nikolai Benner
www.nikolaibenner.de
(Erschienen in CUBE Köln Bonn 01|25)