Smarter Minimalismus
Eine Villa verbindet eine plastische Komposition mit einer anspruchsvoll integrierten Haustechnik
Sowohl in der Gestaltung als auch in der technischen Ausstattung sollte alles etwas mehr als nur State of the Art sein: Die Bauherren wünschten für sich und ihre drei Kinder ein großzügiges puristisches Ambiente – mit perfekt ausgebildeten, minimalistischen Details, die aber nicht auf Kosten der Wohnlichkeit gehen sollten. Besonders wichtig war dem Ehepaar dabei, dass Gebäudearchitektur, Interieur und Lichtkonzept wie aus einem Guss harmonisch ineinander greifen. Technische Perfektion und damit größtmöglichen Komfort sollte die Villa schließlich über eine umfängliche Smart-Home-Steuerung erreichen: Sämtliche technischen Funktionen sollten über das iPhone auch aus der Ferne jederzeit kontrollierbar sein.
Das von den Bauherren nach intensiver Recherche beauftragte Büro Skandella Architektur und Innenarchitektur aus Köln entwickelte einen Entwurf, der die Hanglage des Grundstückes ausnutzt: Der kubische Baukörper liegt erhaben über dem Straßenniveau und befindet sich dadurch zugleich auf einem Niveau mit dem rückwärtigen Garten- und Terrassenbereich. Durch die Auskragungen und Einschnitte verschiedener Funktionsbereiche wirkt er zu allen Seiten besonders plastisch. Das Obergeschoss, welches durch eine Filzputz-Fassade geprägt ist, scheint dabei förmlich über dem außerordentlich transparent ausgebildeten Erdgeschoss zu schweben. Kontrastierend werden zum Garten hin beide Geschosse durch einen massiv wirkenden Kaminblock aus handgefertigten Kolumba-Klinkern optisch miteinander verzahnt.
Der Besucher wird über reduziert bepflanzte Terrassen zum Eingangsbereich geleitet, der durch seine gebäudehoch ausgeführte, gläserne Transparenz den Baukörper wie eine breite Fuge öffnet. Das Entree ist durch einen imposanten Luftraum und eine minimalistische Treppe mit ebenso transparenten Brüstungen geprägt. Großzügig öffnet sich im Erdgeschoss der offene Lebensbereich: Zum Garten sorgen raumhohe, elektrisch steuerbare Verglasungen im Zusammenspiel mit großformatigen Feinsteinzeug-Fliesen dafür, dass Innen- und Außenraum kontinuierlich ineinander fließen. Ebenfalls ohne Zäsur schließt sich an die Terrasse der über Eck ausgebildete Mirror-Pool an. Im Obergeschoss gruppieren sich die als Rückzugsraum konfigurierte Elternsuite mit Ankleide und Wellnessbad sowie der Kindertrakt, ein Gästebereich und ein Arbeitszimmer um den großzügigen Patio herum. Der fassadenseitig geöffnete Lichthof bietet Platz für einen großen Whirlpool, der sich über Raffstores vor Einblicken flexibel schützen lässt, sodass man nach Saunagang und Dampfbad auch wirklich ungestört unter freiem Himmel entspannen kann. Nahezu alle Möbel wurden von den Architekten als Einbaumöbel konzipiert, wobei sämtliche Oberflächen eine Lackierung erhielten. Ein besonderer Eyecatcher ist der Kochblock in der Küche, in den nicht nur Kochfelder, Dunstabzug und Spüle integriert wurden. Ein Aquascape-Aquarium mit schillernden Zierfischen bietet den passenden „Augenschmaus“ – wobei die gesamte Steuerungs- und Versorgungstechnik dafür im Untergeschoss angeordnet wurde, wie im übrigen auch der temperierte Weinkeller. Großes Augenmerk wurde auf eine möglichst unsichtbare Integration der Haustechnik verwendet: So verschwindet etwa die gesamte Klimatechnik inklusive Beduftungsanlage komplett in den Einbaumöbeln und auch die Außenmarkise ist vollständig in der Wand versenkbar. Um größtmöglichen Bedienungskomfort bei Beleuchtung, Musik und Video, aber auch Einbruchschutz, Heizung, Kühlung und Raffstore-Beschattung zu gewährleisten, wurde auf ein Smart-Home- und Multiroom-Entertainment-Konzept gesetzt, das sich über eine App flexibel steuern lässt.
Wohnfläche: 470 m²
Grundstücksgröße: 2.224 m²
Planungs- und Bauzeit: 2,5 Jahre
Bauweise: Massivbau
Energiekonzept: Luft-Wasser-Wärmepumpe