Spiel der Kontraste

Ein altes Fakultätsgebäude der Heinrich-Heine-Universität wird zur zeitgemäßen Lernlandschaft

D_HHU-Gebaeude-23-21_21850_57_MP_15_700pixel

Rund 30.000 Studierende bevölkern den Campus der Heinrich-Heine-Universität im Süden Düsseldorfs. Viele seiner Gebäude stammen aus den späten 1960er- und frühen 70er-Jahren. Eines davon ist das Gebäude 23.21: Mit einer umfassenden Bruttogeschossfläche von etwa 21.800 m² ist es Standort der Philosophischen Fakultät mit ihren geistes-, kultur- und sozialwissenschaftlichen Fachbereichen. Das Gebäude aus den 1960er-Jahren, das neben Seminar- und Verwaltungsräumen über mehrere Hörsäle und eine Fachbibliothek verfügt, musste sowohl schadstoffsaniert als auch modernisiert werden. Das vom Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW mit den Arbeiten beauftragte Düsseldorfer Planungsbüro RKW Architektur + transformierte den entkernten Bestand in eine helle und barrierefreie Landschaft des Lehrens und Lernens.

Bei laufendem Betrieb der umliegenden Institute wurde das Gebäude kernsaniert und bis auf den Rohbau zurückgebaut. Allein so ließen sich die im Altbestand vorhandenen Schadstoff- und PCB-Belastungen konsequent und vollständig beseitigen. Die konstruktive Struktur des Gebäudes mit den bauzeittypischen vorgelagerten Balkons wurde dabei grundsätzlich erhalten. Anders als früher haben diese Elemente allerdings nun keine Fluchtwegfunktion mehr, sie dienen nur noch der Wartung. Die komplett erneuerte Fassade verleiht dem Gebäude dabei ein attraktives neues Gesicht: Das Zusammenspiel aus großflächigen schwarzen Fenstern und weißen Betonteilen erzeugt ein kontrastvolles, grafisches Bild. Die Giebelseiten wurden dagegen mit einer vorgehängten Metallverkleidung versehen. Aber nicht nur optisch, sondern auch funktional wurde die Fassade optimiert: So schützt ein außen liegender Sonnenschutz vor Überhitzung und ein innen liegender Blendschutz verbessert die Arbeitsbedingungen in dem Gebäude.

Der Kontrast als ästhetisches Leitmotiv zieht sich auch im Inneren konsequent durch die Gestaltung. So taucht der Besucher schon beim Eintritt in das Gebäude in einen Windfang ein, der samt der Fensterscheiben als gelber Farbraum interpretiert wurde – gefolgt von einem Entree mit ebenfalls monochrom gefassten gelben Böden und Wänden. Von hier aus schließen sich eine Magistrale als Querverbindung sowie die Hörsäle an, vor denen kleine Aufenthaltsinseln eingestreut wurden. Die beiden kleineren Vortragsräume setzen ebenfalls auf gelbe Fußböden, die in Kombination mit einer hellen Ahornholzbestuhlung einen freundlichen, hell-warmen Gesamtton ergeben. Die Bestuhlung des großen Hörsaals 3H wurde ebenfalls in Ahornholz ausgeführt, hier aber mit einem schwarzen Linoleumboden kombiniert. Im Zusammenspiel mit dem erhaltenen Bestand der weißen Akustikdeckensegel schafft das einen besonderen Kontrast. Das Gebäude 23.21 ist zugleich der Auftakt einer langfristigen Gesamtrevitalisierung des Universitätscampus: Schon in Kürze folgt mit dem gegenüberliegenden Gebäude der nächste Sanierungsabschnitt.

www.rkw.plus

Fotos:

Marcus Pietrek
www.marcuspietrek.de

(Erschienen in CUBE Düsseldorf 02|22)

Nothing found.

Wenige Mittel – große Wirkung

Ein kleiner Zechengarten in Essen wird durch kluge Planung zum grünen Paradies

Am rauschenden Bach

Modern interpretierter Garten mit Pool umgibt eine renovierte Mühle und greift historische Elemente auf

Symbiose aus Alt und Neu

Kindertagesstätte wird saniert und mit Neubau ergänzt

Es bleibt in der Familie

Bestehendes Einfamilienhaus behält trotz Umbau mit modernen Elementen seinen bauzeitlichen Charakter

Nothing found.

Fliessender Altbaucharme

Fließender Altbaucharme

Ein großbürgerliches Wohnhaus in Düsseltal besticht durch seine transparente Offenheit

H-51790_Aus_15

Zwillinge auf den zweiten Blick

Ein neues Gästehaus bildet ein harmonisches Ensemble mit der Textilakademie NRW

12799807px1920x1280_15_700pixel

Scharfkantig eingefügt

Ein Einfamilienhaus reflektiert den dörflichen Kontext und wirkt dabei doch ganz modern

200423_maxfrei_BF1_15_700pixel

Buntgemischtes Stadtquartier

maxfrei steht für vielseitiges Miteinander

Volle Rheinseite

Ein großzügiges Wohnhaus fängt den Fluss facettenreich ein

Wohnen mit Gemeinsinn

Die „Villa Pillebach“ in Gerresheim verbindet individuelles Wohnen mit einer klaren Form

KRESINGS_SOS_NilsKoenning_6_15_700pixel

Gebaute Teilhabe

Das neue SOS-Kinderdorf in Garath besticht durch seine Gemeinschaftsflächen

Schumann28_700pixel

Skulpturales Spiel

Eine Villa besticht durch ihre plastische Komposition und Reduktion