Grosszügige Licht- und Lufträume

Die LVR-Kurt-Schwitters-Schule in Gerresheim wurde zu einem neuen Ensemble erweitert

Rund 220 SchülerInnen der Sekundarstufe I besuchen die LVR-Kurt-Schwitters-Schule, eine Förderschule mit dem Schwerpunkt Sprache. Der bestehende Schulcampus in Gerresheim sollte in zwei Bauabschnitten grundlegend zu einem authentischen und modernen Lern- und Lehrort umstrukturiert werden. Das Architekturbüro Kastner Pichler + Partner aus Köln entwarf und realisierte in Kooperation mit dem Landesverband Rheinland eine Erweiterung des bestehenden Schulgebäudes aus den 1960er-Jahren, das sowohl dem Schulbetrieb als auch dem Angebot der offenen Ganztagsschule zur Verfügung steht. Zudem erhielt die Schule eine Einfeldturnhalle sowie ein großzügiges Foyer als zentrale Aula und Mehrzweckraum. Derzeit wird in einem zweiten Bauabschnitt das mehrfach über die Jahrzehnte erweiterte Bestandsgebäude saniert und für einen zeitgemäßen Unterricht neu geordnet.

Der neue Haupteingang im Osten an der Gräulinger Straße führt direkt in das Herzstück des Erweiterungsneubaus: Das großzügige, transparent ausgeführte Foyer bildet das neue Entree des Schulkomplexes. Der multifunktional nutzbare Versammlungsraum ist der Marktplatz der Schule: Eine Holzkonstruktion überspannt den doppelgeschossigen Raum; vier parallel geführte Skylight-Bänder beleben ihn mit einem dynamischen, im Tages- und Jahreszeitenverlauf sich verändernden Licht- und Schattenspiel. Zudem eröffnen sich über die vollflächige Verglasung nach Westen Panoramaausblicke auf den Schulhof. Im Erdgeschoss schließen sich die Mensa und weitere Räume für die offene Ganztagsschule an. In der oberen Ebene schafft eine transparente Brücke die Verbindung zum vorhandenen Bestandsgebäude. Nach Süden schließt sich der neue Trakt mit Unterrichtsräumen an, dank der raumhohen Verglasung sowie der Raff­stores gut belichtet und wenn nötig verschattet. Ein besonderes Augenmerk wurde hier auf die Raumakustik gelegt mit schallabsorbierenden Baffeldecken oder Echtholz-Akustiksegeln. Auch der direkte Zugang zum Außengelände ist sowohl im Erdgeschoss sowie über die Laubengangerschließung im Obergeschoss möglich. Direkt angebunden liegt zur Gräflinger Straße die neue Einfeldturnhalle. Mit dem breit hervorkragenden Dach setzt sie einen neuen, weithin sichtbaren städtebaulichen Akzent. Im Gesamtbild zeichnet sich das entstandene Gebäudeensemble durch eine einheitliche und reduzierte Material- und Farbwahl aus: So stellen in den Obergeschossen horizontal angeordnete Lamellen aus Lärchenholz ein verbindendes Fassadenelement zwischen Alt und Neu dar. Das Erdgeschoss kontrastiert dazu mit einer durchgängigen Ziegelbekleidung als Vorsatzschale. An der Schnittstelle zwischen Neubau und Bestandsgebäude prägen Sichtbeton und eine in Holz und Aluminium ausgeführte Pfosten-Riegel-Fassade das Erscheinungsbild.

www.kastnerpichler.de

Fotos:

LVR-ZMB/Annette Hiller
Mia ter Horst
Philipp Brummer
Konstantin Pichler

(Erschienen in CUBE Düsseldorf 02|22)

HausSch_065_15_700pixel

Aus zwei mach eins

Ein Zweifamilienhaus wirkt nicht nur äußerlich wie ein Einfamilienhaus

MUZE_Presse_HighRes19-c-DerKristof_15_700pixel

Symbiose aus Kunst und Komfort

Neues Hotel in Pempelfort bietet Künstlerinnen und Künstlern eine Plattform für ihre Werke

01_19_700pixelzyt7cn7i2vC8F

Kontrastreiche Räume

Weite Ausblicke und vielfältige Gartenbereiche prägen eine Villa am Hang

MarcEller_high-res-13_700pixel

Nachhaltig flexibel

Ein Wohn- und Atelierhaus überzeugt durch seine variierbaren Raumstrukturen