Raum für Abschied

Denkmalgerechte Sanierung und Modernisierung der Trauerhalle in Zeilsheim

Wer einen bekannten oder geliebten Menschen verliert, erlebt eine Ausnahmesituation, die mit Trauer, Schmerz oder auch Ohnmacht verbunden ist. Um in einer solchen Phase würdevoll Abschied nehmen zu können, braucht es einen geschützten Raum. Trauerhallen öffnen sich daher in der Regel wenig nach außen. So auch die Trauerhalle in Zeilsheim, die das Büro HGP Architekten umfassend für das Grünflächenamt der Stadt Frankfurt modernisiert hat – ohne dabei den ursprünglichen Charakter der hofartigen Anlage aus dem Jahr 1961 zu verfälschen.


Da das gesamte Ensembale unter Denkmalschutz steht, haben sich die Architekten bei der denkmalgerechten Sanierung der Trauerhalle wie auch bei der Neukonzeption des Nebengebäudes eng mit der unteren Denkmalbehörde abgestimmt. Umfangreiche Farbbefunde aus der Bauzeit dienten als Grundlage bei der Farbgestaltung. Im Innenraum allerdings haben sich die Architekten in Abstimmung mit der Denkmalpflege beim Farbkonzept für einen helleren Gesamteindruck entschieden, um eine etwas lichtere Atmosphäre zu schaffen. Das verstärkt zum einen den ursprünglichen räumlichen Zusammenhang vom Ankommen der Trauergemeinde im Hof, ihrem Eintritt in die Trauerhalle durch die kleine enge Tür zwischen den großen, roten Mauern, dem Weg aus dem Halbdunkel unter der Empore hin in den farbig getönten lichten Raum bis zum Auszug auf der Friedhofseite. Zum anderen kommt das künstlerisch gestaltete Buntglasfenster, das fast die gesamte hintere Wand der Trauerhalle ausfüllt, nicht zuletzt durch das lichtere Zusammenspiel von hellen Holzfurnieren und neuer weißer Akustikdecke besonders zur Geltung. Damit dieses Schmuckstück wieder in seiner ursprünglichen, trostspendenden Farbigkeit erstrahlen konnte, musste das stark beschädigte Fenster unter anderem ausgebaut, neu verfugt, teilweise schadstoffsaniert und wieder eingesetzt werden. 14 neue Holzbänke mit Sitzheizungen ersetzen heute die alten Einbauten und Heizthermen; passend zur Atmosphäre wurden die Bänke aus amerikanischer Eiche mit einer hellen Lasur behandelt. Die Empore mit Orgel wurde ebenfalls überarbeitet und farblich neu gefasst.

„Kern der städtebaulichen Planungsaufgabe war die angestrebte Verkleinerung der Bestandsgebäude auf das heute erforderliche Maß bei gleichzeitiger Beibehaltung der räumlichen Fassung“, erläutert Volker Kilian von HGP Architekten. In enger Zusammenarbeit mit Exedra Landschaftsarchitekten aus Wiesbaden haben die Architekten daher mit Elementen der Landschaftsarchitektur unter anderem eine neue räumliche Einfassung der Hofsituation entwickelt. So entstand ein neuer Seitentrakt mit einem Raum für die Trauernden und neue Raumkanten aus Mauern, Hecken und Sitzgruppen.

www.hgp-architekten.de
www.exedra-web.de

Fotos:

Thomas Ott
www.o2t.de

(Erschienen in CUBE Frankfurt 02|22)

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