eine besondere Aufgabe

Die Kreuzkirche in Wandsbek erstrahlt nach feinfühliger Sanierung in neuem Glanz

Das starke Bevölkerungswachstum aufgrund der Industrialisierung löste eine rege Kirchenbautätigkeit in Hamburg aus. So entstand auch von 1908 bis 1910 die Kreuzkirche in Wandsbek, die von Fernando Lorenzen entworfen wurde. Der Grundriss ist ein griechisches Kreuz mit kurzen Armen und einer dominanten Vierung mit Sterngewölbe. Dadurch hat der Innenraum einen starken Zentralcharakter, der durch die umlaufende hölzerne Empore noch verstärkt wird. In der über 100-jährigen Geschichte der Kirche hat es zahlreiche Umbauten und Sanierungen gegeben, allein nach dem 2. Weltkrieg waren es 13!

Diesen schmucklos wirkenden und in Teilen entstellten Innenraum zu sanieren und neu zu ordnen, um ihn in einen feierlichen, hellen, sich nach oben öffnenden Raum zu verwandeln, war die Aufgabe von Architekten Johannsen und Partner. Anlass war vorrangig eine starke Schimmelbelastung des Innenraumes, die sich besonders dramatisch im Bereich der Orgel zeigte. Das ungenügende Heizungssystem wurde durch eine Fußbodenheizung kombiniert mit Unterflurkonvektoren ersetzt. Der gesamte Teppichbelag wurde entfernt und Dielen abgesenkt, um einen flächenbündigen Fußboden im Kirchenschiff zu erreichen. Der noch vorhandene Terrazzobelag wurde ergänzt bzw. überarbeitet. Der Altarbereich erhielt einen Belag aus geschliffenem, dunklem Gussasphalt, der dem historischen Terrazzo sehr nahe kommt. Der Altar rückte weiter in Richtung Gemeinde. Der neue Standort der Kanzel orientiert sich an der historischen Situation. Auf einem Podest aus eingefärbtem Sichtbeton ruht der historische Kanzelkorpus. Die Orgel erhielt eine Grundreinigung und wurde zur Abrundung des Klangbildes musikalisch ergänzt. Der Prospekt erstrahlt in neuer Farbgebung. Eher provisorisch wirkende Einbauten im Eingangsbereich des Hauptschiffes wurden entfernt, neue Einbaumöbel und hölzerne Würfel bieten Stauraum für Technik, Mobiliar und Gesangbücher. Die gesamte Elektrik wurde modernisiert und neue Leuchten ausgewählt.

Mittels eines Farbkonzeptes wurde die ganze Kirche deutlich heller gestaltet und insbesondere Kirchenschiff und Altarbereich wieder näher zueinander gebracht. Der grobe Zementputz der Gewölbe sowie die glatteren Rippen und Begleitlinien in Gold sind mit Silikatfarben beschichtet. Durch die Restauratorin Christiane Maier wurde die ursprüngliche Farbgebung der Emporenbrüstung untersucht. Die Neufassung in Weiß und Hellgrau orientiert sich am angestrebten hellen Gesamteindruck des Kirchraums und bildet mit dem Gewölbe und den Wänden eine farbliche Einheit.

www.ajp-hamburg.de 

Fotos:

Daniel Sumesgutner
www.sumesgutner.de


(Erschienen in CUBE Hamburg 04|22)

 

Architekten:

Architekten Johannsen und Partner
www.ajp-hamburg.de

Maurer, Beton, Putz, Estrich:

Bathow Bau 
Telefon: 04106-971390

Tischlerei:

M-O-L Tischler- und Bau 
www.m-o-l.de

Malerarbeiten:

Malereibetrieb Rainer Eggers
www.malereibetrieb-eggers.de

Terrazzo:

H. Antonioli Terrazzo & Naturstein
www.antonioli.de

Elektro:

BüttnerHeuer Elektrotechnik
www.buettnerheuer.de

Akustikanlage:

S.L.S Sound & Light Service 
www.sound-light-service.de

Orgelbau:

Rudolf von Beckerath Orgelbau
www.beckerath.com

Heizung:

Heizungs- und Sanitärbau Konzack 
www.heizung-konzack.de

Fliesen:

Dörfer Fliesen
www.fliesen-doerfer.com

Vitrinen:

Eckel Metalltech 
www.eckel-metalltech.de

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