Mehr Sein als Schein

Außerordentliche räumliche Qualitäten zeichnen dieses Haus aus

_LP_9390_SWA_700pixel

Die strikten Vorgaben des Bebauungsplans hinsichtlich Größe und Dachneigung des Hauses ließen dem Team um die Architekten Martin Sieckmann und Johannes Walther wenig Spielraum und definierten so weitestgehend die äußere Kubatur des Baukörpers. Das neue Zuhause für eine Familie mit zwei kleinen Kindern wirkt auf den ersten Blick wie ein eher introvertiertes Gebäude, seine außerordentlichen räumlichen Qualitäten erschließen sich erst beim Betreten. Der offene Erdgeschossgrundriss mit seinen eingestellten „Boxen“ bildet geschickt differenzierte Bereiche innerhalb der fließenden Raumfolgen aus und inszeniert gleichzeitig die Ausblicke nach draußen. Die vertikalen Lufträume verbinden die Geschosse und ermöglichen vielfältige Blickbeziehungen. Diverse Fensteröffnungen in den Wand- und Dachflächen sorgen für eine natürliche Belichtung dieses Raumgefüges. Je nach Tages- und Jahreszeit oder Witterung ergeben sich ständig verändernde Lichtstimmungen, die die räumliche Komplexität des Gebäudes unterstreichen und die Bewohner mit der Natur verbinden. 

Zentrales Element dieser Lichtführung ist das im Giebelbereich positionierte, neun Meter breite Lichtband aus Velux Modular Skylights. Entlang der zentralen vertikalen Erschließung lässt es das Tageslicht mittels der geschossübergreifenden Lichtfuge bis tief in das Gebäudeinnere vordringen. Die schlanken und minimalistischen Rahmen der Fenster unterstützen dabei den maximalen Lichteinfall. Über zwei elektrisch zu öffnende Fensterflügel kann zudem im Sommer warme Luft abgeführt und in Verbindung mit Schwingfenstern gleichzeitig eine erhöhte Nachtlüftung zur Kühlung realisiert werden. Über die Treppeneinfassungen aus Eichenholzlamellen gelangt zusätzliches Tageslicht in die Flure. Durch die Lamellenstruktur wird die Wahrnehmung der sich verändernden Lichtverhältnisse zusätzlich noch verstärkt. Um die akustischen Defizite der offenen Zonen zu kompensieren, wurde besonderer Wert auf schallabsorbierende Bauteiloberflächen gelegt. Eichenholzlamellen an Dach- und Deckenflächen garantieren eine sehr gute Raumakustik und ein ausgeglichenes Raumklima. Zusammen mit den Eichenholzoberflächen der Fußböden und Möbel sorgen sie zudem für eine wohnliche Lichtfarbe. In den Kinderbädern und der vorderen Lichtfuge wurden auf einer Länge von fast sechs Metern fünf gekoppelte Klappschwingfenster verbaut. Im Zusammenspiel mit der ins Dach eingeschnittenen Loggia entsteht so von außen ein einheitliches Erscheinungsbild. Von innen laufen die äußeren Beplankungen der Trockenbautrennwände in die dafür vorgesehenen Nuten der Fensterrahmen, sodass sich die Fensterfront über die gesamten Raumbreiten erstreckt. Die künstliche Beleuchtung wurde mit rahmenlosen Downlights sowie indirekten Beleuchtungen möglichst minimalistisch gehalten, um den Fokus auf die natürliche Belichtung zu wahren. Die anspruchsvolle räumliche Geometrie des Hauses wurde in vorproduzierter Holzbauweise realisiert. Eine sinnvolle Kombination aus Brettsperrholz- und Holzrahmenbauwänden, Holzrippendecken und Hohlkastendachelementen ermöglichten eine extrem kurze Bauzeit von knapp neun Monaten und leisten zugleich einen erheblichen Beitrag zum Klimaschutz.

www.sieckmannwalther.de

Wohnfläche: 350 m²
Grundstücksgröße: 1.280 m²
Bauweise: Holzbauweise
Energiekonzept: Niedrigenergiehaus

Fotos:

Jakob Börner
www.jakobboerner.com

(Erschienen in CUBE Hamburg 01|22)

Architekten:

Sieckmann Walther Architekten
www.sieckmannwalther.de

Statik:

Assmann Beraten und Planen
www.assmann.info

Holzbau:

Holzbau Gehrmann
www.holzbaugehrmann.de

Dachklempner/-decker:

Hörnschemeyer Dächer
www.hoernschemeyer-daecher.de

Parkettarbeiten:

Marco Franke
www.marcofranke.net

Elektro:

Elektro Schmelzer
www.elektro-schmelzer.de

Sanitär, Heizung:

Jens Gottschalk
www.jensgottschalk.de

Tischler, Einbaumöbel, Treppe, Küche:

Kreitz & Hansen
www.kreitz-hansen.de

Estrich/Sichtestrich:

BQuadrat
www.parkett-sh.de

Fliesenarbeiten:

Ralf Ludwig
www.ralfludwig.com

Glaserarbeiten:

Glaszentrum Nord
www.glaszentrum-nord.de

Malerarbeiten:

Tobias Gerdtz Malerbetrieb
www.malerbetrieb-gerdtz.de

Einbau Fenster:

Tischlerei Mühlenstedt
www.tischlerei-muehlenstedt.de

Trockenbau:

Future Bau
www.futurebau.de

Kamin:

Plewka Kachelofen und Kaminbau
www.kaminbauplewka.de

Fenster:

ip-company
www.ipcompany.de

Velux
www.velux.de

Armaturen:

herzbach
www.herzbach.com

Dachdeckung, Photovoltaic:

Braas
www.bmigroup.com

Nothing found.

Für ein schönes Miteinander

Neubau und Bestand ergeben eine ansprechende Wohnanlage

Firmengeschichte zeigen

Identitätsstiftende Bürogestaltung für ein Stahlbeton-Unternehmen

Von 1833: Der Mäschig-Hof

Im Stadtteil Heerdt wird Baugeschichte weitergeschrieben

Nothing found.

p02_mk01_blauer-himmel_19_700pixel

20 Jahre Großprojekt HafenCity

Das 20.000 m² Bruttogrundfläche große Gebäude namens Moringa mit einer überwiegenden Wohnnutzung wurde gemeinsam mit kadawittfeldarchitektur nach dem…

Haus der Genossenschaft

Das neue Verwaltungsgebäude der Schiffszimmerer ist Teil des Quartiers

01_19_700pixelfitf31wMS9KhV

Blick in die Landschaft

Umbau und Erweiterung schaffen ein nachhaltiges und zukunftsfähiges Zuhause für eine Familie

1_MKU7939_15_700pixel

Schlaue Lösung

Mehr Wohnungen und schöneres Einkaufen durch Neuordnung in der Randstraße

HWS_DJI_0452_19_700pixel

Micro Living in Ottensen

Die Wohnanlage Urban Living wurde effizient und planungssicher umgesetzt

0L8A9809-HDR-2-foto-jakob-boerner_15_700pixel

Der blaue Kubus

Aus zwei Wohnungen wurde das maßgeschneiderte Zuhause für einen Kunstsammler

HdM_und_Vogt_Perspektive-1_15_700pixel

Neuer Stadtteil Grasbrook

Als durchgrünte Halbinsel zwischen Norderelbe und Moldauer Hafen soll Grasbrook zu einem attraktiven Vorzeigestadtteil und Naherholungsgebiet werden.…

Geradlinig im Schrägen

Ein ehemaliger Ausstellungspavillon in der HafenCity wird zur Augenklinik