Das Warten hat sich gelohnt

Individuell sanierte Stadtwohnung in einem denkmalgeschützten Gebäude von 1912–13

DRAFT_Ceiling_M_clear_SERIEN_APT-A_2022_0163_V1_OB_CMYK_300dpi_A4_15_700pixel

Jahrelang hatten die Bauherren schon nach einer schönen Bleibe gesucht. Als sie schließlich fündig wurden, gab es einen Haken: Die Wohnung konnte erst ein Jahr nach dem Erwerb übernommen werden. Was zunächst als hinderlich schien, entpuppte sich schließlich als vorteilhaft: no w here Architekten Designer und die Bauherren nutzten die Zeit für eine intensive Vorplanung, sodass die Wohnung innerhalb von nur sechs Wochen mit einem eingespielten Team an Handwerkern umgebaut werden konnte.

Der Grundriss der Wohnung im 3. Obergeschoss eines denkmalgeschützten Hauses von 1912–13 ist um einen zentralen Flur organisiert. Früher ermöglichte der zusätzliche kleine Küchenflur mit separater Zugangstüre dem Hauspersonal einen eigenen Zugang. An der Straßenseite ergänzen dreiseitig verglaste Erker die beiden äußeren Zimmer. Zum Garten geben zwei überdachte Veranden auch bei schlechtem Wetter die Möglichkeit, sich draußen aufzuhalten. Die haustechnischen Anlagen wurden vollständig erneuert und die Sanitärbereiche neu organisiert. Historische Details wie Wandvertäfelungen, Kassettentüren, Einfassungen und Terrazzoböden wurden instandgesetzt. Der noch vorhandene massive Buchenholzboden wies durch einige Ausbesserungen ein heterogenes Erscheinungsbild auf und wurde nach dem Abschleifen mit einem pigmentierten Öl in einem Räuchereiche­farbton versehen. Den von Vorbesitzern entfernten Deckenstuck ersetzt eine moderne Interpretation in Form mehrerer „Stuckringe“, die über dem außermittig stehenden Esstisch kreisen. Dazu wurden Rautenprofile mit unterschiedlichen Neigungswinkeln plastisch modelliert, aus MDF per CNC gefräst und an der Decke montiert, gespachtelt sowie gestrichen. Die Einrichtung der Wohnung folgt einem streng biografischen Prinzip: Viele Möbel, Gegenstände und Kunstwerke sind mit Orten, Ereignissen oder Freunden der Bewohner verbunden. Die meisten Kunstwerke stammen von befreundeten Künstlern. So ist die Schrankfront im Schlafzimmer beispielsweise eine Auftragsarbeit, die der in Nürtingen lebende äthiopische Künstler Tesfaye Urgessa speziell für diesen Raum angefertigt hat. Das Regalsystem im Wohnzimmer ist eine Eigenentwicklung der Architekten und Designer, bei dem die Regalböden mit Akazien-Anleimer mittels gekanteten, kupferfarbenen Alucobond-Formteilen aufeinandergestapelt werden.  

www.nowherearchitekten.de

Fotos:

Olaf Becker
www.beckerlacour.com

(Erschienen in CUBE Stuttgart 03|22)

Architekten:

no w here architekten | designer
www.nowherearchitekten.de

Sofa, Stühle:

Vitra
www.vitra.com

Stühle:

Nils Holger Moormann
www.moormann.de
e15
www.e15.com

Küchenwerkbank:

Bulthaup
www.bulthaup.com

Leuchten:

Serien Raumleuchten
www.serien.com

WC-Keramik:

Laufen
www.de.laufen.com

Armaturen:

Gessi
www.gessi.com

Fliesen:

Mutina
www.mutina.it

Tapete (Bad):

Tapetenagentur
www.tapetenagentur.de

Nothing found.

Arbeiten mit Weitblick

Eine kommunikative Arbeitswelt für eine Wirtschaftskanzlei im Denkmal Dreischeibenhaus

Raffinierter Wohnungsmix

In diesem Haus in Groß Flottbek leben Ältere, Singles, Paare und Familien

Höhenpark

Dank neuer Technologie kann der Dachpark Überschwemmung bei Starkregen minimieren

Monolithisch & filigran

Villa in Hanglage mit kommunikativer und großzügiger Raumaufteilung

Nothing found.

ZB650-07_19_700pixel

Stark im Team

Nachhaltiges Wohn- und Werkhaus in Schwaikheim knüpft an örtliche Bautraditionen an

STUDIOFISCHER_Haus-JK42_03_Aussenansicht-Luftaufname_15_700pixel

Steilvorlage

Schmales Einfamilienhaus entwickelt sich über vier Geschosse mit zwei Terrassen am Hang

190418063_46_700pixel

Von außen nach innen

Markante Wandscheibe sorgt für klare Gliederung im Einfamilienhaus am Hang

01-SW-Reutlingen_Foto-Joachim-Grothus_15_700pixel

Gemeinschaft (er)leben

Ungewöhnliche Innenraumgestaltung schafft vielfältige Bereiche in neuem Studierendenwohnheim

05_Sporthalle-Waldau_15_700pixel

Vorbild für Nachhaltigkeit

Plusenergie-Sporthalle mit Photovoltaik, Geothermie und Einbindung in einen Wärmeverbund

kita-fellbach_0520-storz-57_15_700pixel

Modern Lernen und Spielen

Ganztagsbetreuer baut in Fellbach ein Kinderhaus in Modulbauweise

ZB634-041-2-C

Formvollendet innovativ

Der geometrisch geformte Bau erinnert an die archaische Bauweise alter Burgen und wirkt wie für die Ewigkeit in den Hang modelliert.

AOK_LB_JG_05_15_700pixel

Freiraum und Flexibilität

Das AOK Projekthaus ist Testfläche für das Arbeitsumfeld von morgen