Das kleine Schwarze

Ein Erholungshaus am Waldrand mit üppigem Garten

22-05-30_Haus-KH_77_40_web

Bauen Architekten anders, wenn sie für sich selbst ein Haus planen? Wahrscheinlich schon, denn endlich können sie ungehindert ihren eigenen Vorlieben nachgehen. Aber auch sie können nicht einfach drauflosbauen, wenn erstmal ein Grundstück erworben ist. Die vielen Vorgaben, die zu beachten sind, stellen Bauherren und Planer oft vor große Herausforderungen – wie bei diesem Beispiel der Architekten Niebler und Thormann aus Donauwörth. Ein wunderbares Grundstück in der Nähe von Augsburg in Waldrandlage, knapp 1.000 m² groß, sollte mit einem relativ kleinen Haus mit gut 100 m² Wohnfläche bebaut werden. Die Auflagen waren umfangreich: Im Bebauungsplan war festgelegt, dass die Grundfläche des Hauses nicht mehr als 68 m² sowie die Neigung des Satteldachs lediglich 25 Grad betragen durfte. Auch die Firstrichtung war vorgegeben. Zudem ließ das schmale, langgezogene Grundstück in leichter Hanglage nur eine mittige Bebauung zu. Aus all diesen Bedingungen entwickelte die Architektin ihr Traumhaus, das sie liebevoll das „kleine Schwarze“ nennt. Letztendlich stellten sich all die Einschränkungen sogar als Vorteil heraus. „Es entstand ein großzügiges Wohnhaus auf kleinstem Raum, das die Vorzüge des Einfamilienhauses mit Garten und die überschaubare Größe einer Eigentumswohnung miteinander verbindet“, schildert Kirsten Thormann das Projekt. Eine komplette Glasfassade zur Gartenseite hin erweitert den Wohnraum in die Natur. So entsteht der Eindruck eines wesentlich größeren Wohnraumes im Erdgeschoss, was durch den offenen Grundriss noch verstärkt wird. Hier liegen Küche, Essplatz und der Wohnbereich. Über eine offene Treppe an der Wand gelangt man auf die Galerie mit Schlafzimmer und Badewanne. In enger Abstimmung mit den Handwerkern und dem Tragwerksplaner wurden Grundrisse besprochen, Einbauten passgenau angefertigt und Materialien ausgewählt. Auf Türen wurde weitgehend verzichtet und stattdessen mit raumhohen Schiebeelementen gearbeitet. Sie fungieren im Untergeschoss gleichzeitig als räumliche Trennung zur Treppe, bedienen aber auch die in Bad und Gästezimmer eingeplanten Einbauschränke. Auf allen drei Ebenen gibt es Eichenparkett. Die Vorliebe für Ortbeton und die statische Anforderung für den stützenfreien Glasgiebel bestimmten die Betongrundkon­struktion des gesamten Hauses. Alle Außenwände und auch die um 25 Grad geneigten Dachflächen wurden als Sichtbeton vor Ort betoniert. Um das kleine Haus auch von außen in seiner archetypischen Form sichtbar zu machen, wurden Dachflächen als auch Fassaden durchgehend flächenbündig mit einer schwarzblauen Eternit-Doppeldeckung verkleidet. Geheizt wird im Winter mit einer Pelletanlage und für zusätzliches Warmwasser sorgen bei schönem Wetter 16 m² Solarkollektoren auf dem Dach.

www.nt-architekten.de

Fotos:

Eckhart Matthäus
www.em-foto.de

(Erschienen in CUBE München 02|22)

Nothing found.

Schwarzer Diamant am See

Dieses Haus verkörpert die perfekte Symbiose von Natur und Architektur

Den Raum erleben

Der Ausbau einer Maisonette in Flingern besticht durch fein abgestimmte Gestaltungsakzente

Architektur als Vermittlerin

Ein neues Zuhause bettet sich in die Topografie ein und definiert den Ort neu

Eine runde Sache

Die Architektur eines Mehrfamilienhauses in Essen-Bedingrade nimmt Bezug auf die Umgebung

Nothing found.

Working on the Edge

Bestmögliche Raumlösungen für Kollaboration und Kommunikation

2022_0708_Apc_Office_Manufaktur_3884_15_700pixel

Coworking mit Alpenblick

Eine frühere Bergbaukaue am Schliersee wird zum New-Work-Officespace

_DSC6083_19_700pixel

Natur als Bühne für die Kunst

Einzigartiger Skulpturenpark am Isarhochufer

02_AuerWeber_Lab48_DS_6708_-C-_Aldo_Amoretti_19_700pixel

Auftakt des Innovation-Hub

LAB 48 – das erste Gebäude der neuen Stadt am Münchner Flughafen

Good Bye 90er-Bürowelt

Ein revitalisiertes Verwaltungsgebäude wird zum modernen Headquarter eines Tech-Unternehmens

994-TUM-Campus_DS_5376_-_Aldo_Amoretti_15_700pixel

Sport für Zehntausende

Der neue TUM Campus – das wohl größte Universitätssportgelände als Holzbau

Schulanlage mit Wohlfühlfaktor

Sanierung und Erweiterung der Sportflächen des Gymnasiums Neubiberg