Neue Fassade spart Energie
Baumaßnahme am Technischen Schulzentrum in Heilbronn ist abgeschlossen
Eine neue Fassade mit Klinkerriemchen verleiht dem C-Bau des Technischen Schulzentrums in Heilbronn seit Kurzem nicht nur ein völlig neues Aussehen – durch die Modernisierung der Heilbronner Müller Architekten für die Stadt Heilbronn als Bauherr halbiert sich der Energiebedarf. Die letzte Sanierung ist schon eine ganze Zeitlang her: Das Anfang der 1950er-Jahre erbaute Schulzentrum – in dem die Wilhelm-Maybach- und die Johann-Jakob-Widmann-Schule untergebracht sind – war zuletzt aufgrund wachsender Schülerzahlen zwischen 1977 und 1983 in mehrere Bauabschnitte erweitert und zum Teil saniert worden. Die bestehenden Fenster- und Fassadenelemente des technischen Schulzentrums entsprachen nicht mehr den heutigen Wärme- und Schallschutzanforderungen. Zudem forderten die alten Vertikal-Schiebefenster hohe Instandhaltungskosten.
Das Team um Matthias Müller, Benjamin Brötzler und Nadine Müller hat im Rahmen der Fassadensanierung zeitgleich eine EDV-Sanierung durchgeführt sowie den Brandschutz ertüchtigt. Wegen der großen Fassadenfläche wurden die Sanierungsmaßnahmen in zwei Bauabschnitte geteilt. Um den laufenden Schulbetrieb aufrecht zu erhalten, wurden die einzelnen Bauabschnitte nochmals zu jeweils zwei Geschossen zusammengefasst. Nach der Demontage der bestehenden, vorgehängten hinterlüfteten Metallfassade wurden die restlichen Fassaden mit Putz und Anstrich auf Schäden untersucht und für die Aufnahme der neuen Fassade vorbereitet. Aufgrund statischer Berechnungen und der geringen Lastaufnahme der Stützen war eine neue Fassade in Leichtbauweise zwingend. Deshalb wurde sie, wie bereits im Bestand, als vorgehängte hinterlüftete Fassade ausgeführt – jedoch mit grauen Klinkerriemchen als Fassadenbekleidung. Diese bilden nun auf allen vier Seiten die neue Hülle des C-Baus. Auf der Ostseite wurden die bestehenden Vertikal-Schiebefenster mit integrierter Brüstung komplett demontiert und mittels eines Brüstungspaneels mit einer Ausfachung und mit Sprossen-Fenster-Elementen aus Aluminium ersetzt. Aufgrund der geringen Lastaufnahmen des vorhandenen Tragwerks im Fassadenbereich erfolgten die Brüstungen ebenfalls in Leichtbauweise. Durch die Modernisierung der Fassade mit einer Länge von rund 140 Metern halbiert sich nun voraussichtlich der Verbrauch von Gas zum Heizen. Dadurch können jährlich zwischen 50 und 75 Tonnen des klimaschädlichen Kohlendioxids und rund 20.000 bis 50.000 Euro Heizkosten im Jahr eingespart werden. Insofern zahlt die Maßnahme auch auf die Klimaschutzziele der Stadt ein, die sich Heilbronn mit dem Klimaschutz-Masterplan gesetzt hat. Die Stadt will bis 2035 treibhausgasneutral werden.
Fotos:
Dietmar Strauß
www.dietmar-strauss.de
(Erschienen in CUBE Stuttgart 03|24)