Muffs neue Wunderkammer
Ein Münchner Goldschmied und Schmuckdesigner bezieht neue Räume in der Graggenau
Seine Schmuckstücke sind mal filigran, mal kraftvoll und prägnant – auf jeden Fall außergewöhnlich: Der Münchner Goldschmied und Schmuckdesigner Patrik Muff steht seit bald 20 Jahren für handgefertigten Schmuck, der Symbole aller Herren Länder und Zeiten in sich aufnimmt. Selbst sein Standort ist bedeutungsvoll: Im Graggenau, mitten im Herzen Münchens und in einem Viertel, in dem bereits im Mittelalter die Handwerker ihrem Gewerbe nachgingen. Handwerk – das ist neben der Symbolhaftigkeit, der Authentizität und den kostbaren Materialien ein prägendes Element, das seine mittlerweile über 2.000 Kreationen verbindet.
Nun ist das Goldschmiedeateilier samt Werkstatt ein paar Straßen weiter umgezogen: An das Kosttor 2, ein Ladenlokal in einem viergeschossigen Neurenaissancebau mit vereinfachter Fassade von Anton Roth aus dem Jahr 1879/80: Schon beim Eintreten durch den hohen Rundbogen in die fünf Meter hohen Räume ist eine sakrale Anmut zu spüren. Hier präsentiert sich der gesamten „Kosmos“ von Patrik Muff: Sammelstücke wie Schädel und Geweihe, Kunstwerke aus Muranoglas und vieles mehr, dazu seine Schmuckstücke. Antike Apothekervitrinen und Uhrenkästen wurden modernen, schlichten Museumsvitrinen entgegengesetzt. Den Rahmen bildet die verkohlte Rückwand, die mit der japanischen Yakisugi Technik behandelt wurde. Die strukturierte Oberfläche, die an Krokohaut erinnert, lässt Licht reflektieren und sie nicht monoton erscheinen. Gestaltet wurden sie Patrik Muff und seiner Frau und Grafikdesignerin Bele: Ihr Ziel war es, dass sich Look des Schmucks – der Twist aus antiker Anmut und Moderne – auch in der Einrichtung wiederspiegelt.
Fotos:
Daniel Sommer
www.danielsommer.eu
(Erschienen in CUBE München 02|24)