Moderner Lernort

Der Erweiterungsbau eines Gymnasiums in Ratingen berücksichtigt pädagogische Konzepte

Das Carl Friedrich von Weizsäcker-Gymnasium in Ratingen erhielt 2022 einen dringend benötigten Erweiterungsbau. Der Entwurf für das neue Gebäude stammt vom Bochumer Architekten-Team der SSP AG, das den neuen dreigeschossigen Gebäuderiegel auf der Ostseite des bestehenden Schulgebäudes platzierte. Im ersten Obergeschoss sind Bestands- und Neubau mittels einer Brücke verbunden, die aus Glas und Stahl sowie aus einem begrünten Dach besteht.

Der rund 83 Meter lange Neubau lehnt sich bei der Gebäudeform, der Zonierung und den Proportion wie selbstverständlich dem sehr markanten Bestandsgebäude an, entwickelt jedoch durch eine moderne Interpretation der Materialien eine selbstbewusste Eigenständigkeit. Die Fassade besteht im Erdgeschoss aus Klinkermauerwerk, das von bodentiefen Glaselementen unterbrochen wird. Die darüber liegenden Stockwerke werden von einer Aluminium-Glas-Fassade eingefasst, die durch Lisenen aus Glasfaserbeton vertikal gegliedert ist. Die Aufteilung des Gebäudes mit rund 1.600 m² Nutzfläche folgt einer klaren funktionalen Logik. Im Erdgeschoss befinden sich zwei neue großzügige Fachräume für Musik nebst dazwischenliegendem Lager- und Vorbereitungsraum. Ferner sind  hier Büros für Hausaufgabenbetreuung und Schülerberatung verortet. Charakteristisch für das Gebäude sind zudem die großzügig konzipierten Flure, die spannende Ausblicke bieten und als Aufenthaltsorte in den Schulalltag eingebunden sind.  In den beiden Obergeschossen des barrierefreien Neubaus sind die jeweils sechszügigen Jahrgänge der Unterstufe eingezogen. Entsprechend den neuen pädagogischen Konzepten sind dort identitätsstiftende Lerncluster entstanden. Neben den zwölf Klassenzimmern zählen dazu beispielhaft die extrabereiten Flure, in denen Nischen mit festen Sitzmöbeln entstanden sind, die als Lernzonen und Treffpunkte genutzt werden können. Weiterhin sind auf den Etagen ein Teamoffice für die Lehrkräfte sowie ein flexibel nutzbarer Schülertreff und behindertengerechte Toiletten untergebracht.

Die modernen Schulräume werden durch eine nachhaltige und effiziente technische Ausstattung ergänzt. Auf dem begrünten Dach sorgt eine Photovoltaikanlage für nachhaltigen Strom. In allen Klassenräumen wird die Belüftung über dezentrale Fassadenlüftungsgeräte mit Wärmerückgewinnung sichergestellt, sodass selbst im Winter ohne großflächige Fensteröffnung immer ein gesundes Raumklima herrscht und die Heizlasten gegenüber einer freien Lüftung erheblich optimiert werden konnten. Für ihren in die Zukunft gerichteten Schulneubau wurde die SSP AG mit dem iF Design Award in der Kategorie „Public Architecture“ ausgezeichnet.

www.ssp.ag

Fotos: 

Jörg Hempel
www.joerg-hempel.com

(Erschienen in CUBE Düsseldorf 02|24)

Architektur:

SSP
www.ssp.ag

Leuchten, Lichtplanung:

Zumtobel
www.zumtobel.com

Schuch
www.schuch.de

Siteco
www.siteco.de

Glasfaserbeton:

HFB Engineering
www.gfb-hfb.de

Fenster, Fassade:

Rossmanith
www.rossmanith-hd.de

Fenster:

Wicona
www.wicona.com

Schreinerei (Türen):

Portawin Kriege
www.portawin.de

Claus Kuck
www.kuck-fenster.de

Bodenbelag:

Forbo
www.forbo.com

Bodenleger:

Ernst Sbongk Bodenbeläge
Telefon: 0202-2818116

Heizung:

Schleiting & Söhne
www.schleiting.de

Sanitär:

Rodopoulos & Bern
www.robe-haustechnik.de

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