Lang und Fein gegliedert

„6 x 60“ nennen die Architekten ihr ungewöhnliches Langhaus

ATA-PhotoMikaelOlsson_3551-52_15_700pixel

Ein eingeschossiger, 60 Meter langer Riegel als Wohnhaus – das ist mal etwas Anderes! Und mutig ist es obendrein. Die Voraussetzung war freilich das Grundstück und die für diesen Entwurf zu begeisternden Bauherren. Der Neubau mit seinem hohen Satteldach steht in Schwabhausen, entlang des Rothbachs, und auf dem Gelände des ehemaligen, denkmalgeschützten Wirtshauses „Alte Post“. Der Gasthof war nicht mehr bewirtschaftet, sondern in ein Wohnhaus umgenutzt worden und drei der Mietparteien entschieden sich, gemeinsam das Langhaus zu bauen. Es ist aufgeteilt in drei Wohnungen – zwei kleinere an den Enden und eine größere in der Mitte. Der Bau scheint auf einer Betonplatte zu schweben. Diese auf allen vier Seiten auskragende Platte ermöglicht einen Rundgang um das Haus und ragt auf der Bachseite halbkreisförmig über die Böschung hinaus. Drei Stufen führen jeweils zu den Eingängen auf der Rückseite am Bach. 

Der Entwurf von Alexander Tochtermann und Philipp Wündrich stammt aus dem Jahr 2021, als sich die beiden jungen Architekten noch ein gemeinsames Büro teilten. Die Längsseiten des Baukörpers sind durchgängig verglast. Dies machte eine Sichtbetonmauer notwendig, um das Wohnhaus vor neugierigen Blicken von der Straße her zu schützen. Das Dach mit seiner Neigung von 45 Grad kragt weit über die Fassade hinaus. 21 parallel angeordnete Wandscheiben unterteilen die einzelnen Wohnungen und Wohnbereiche. Sie sind teils aus Holz und bilden eine geschlossene Wand. Fünf der Wände sind aus Sichtbeton und weisen spezifische Knicke oder Rundungen auf. Den Auftakt bildet eine Art Empfangsbereich, an den sich nach und nach die Zimmer nach Privatheitsgrad anschliessen. Auf einen Flur wurde verzichtet, sodass die Räume wie auf einer Perlenschnur aufgereiht hintereinander liegen. Einer Enfilade gleich, ist der erste Raum die Küche, darauf folgt das Wohnzimmer, das Ankleidezimmer, das Bad und zuletzt das Schlafzimmer. Einige der Zimmer verfügen über ein Zwischengeschoss, um die Innenhöhe von 5,5 Meter an der Dachspitze zu nutzen. Die Massivholzwände weisen eine kräftige Maserung auf und werden als Trennwände der Wohnungen eingesetzt, was von aussen erkennbar wird, da sie über die Fassade hinausragen.

www.alexandertochtermann.com
www.philippwuendrich.com

Fotos: 

Mikael Olssson
www.mikaelolsson.se

(Erschienen in CUBE München 02|23)

 

Nothing found.

Firmengeschichte zeigen

Identitätsstiftende Bürogestaltung für ein Stahlbeton-Unternehmen

Von 1833: Der Mäschig-Hof

Im Stadtteil Heerdt wird Baugeschichte weitergeschrieben

Elegant und Funktional

Der Umbau eines Gartenrestaurants verbindet Komfort, Zeitlosigkeit und Langlebigkeit

Nachhaltig und zentral

Das neue Hotel „The Cloud One“ überzeugt durch elegante Transparenz und urbane Ausblicke

Nothing found.

149_Foto_10_www_19_700pixel

Auftakt für Germering

Neuer Wohnkomplex mit 126 Wohnungen plus Kindergarten

EnzoEnea-C-EneaLandscapeArchitecture-03_10_700pixel

Lebenssymbol Baum

Einer der erfolgreichsten seines Metiers: Der Schweizer Landschaftsarchitekt Enzo Enea

bench_green_15_700pixel

Innovativ und nachhaltig

Die Münchner Manufaktur WYE baut Möbel aus einem selbst entwickelten Holzwerkstoff

Lernen soll Spass machen

Erweiterung und Umstrukturierung einer Grundschule in Dachau

BTV-4_15_700pixel

Sportcampus im neuen Look

Die Erweiterung der TennisBase in Oberhaching bietet Sport in einer neuen Dimension

Edel verpackt

Ein neues Wohn- und Arbeitsgebäude beeindruckt durch eine Lärchenholzfassade